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Lehrlinge und Stellen
zusammen bringen

Ausbildungsprojekt des Bielefelder Gildenhauses

Bielefeld (hu). Die Lage am Ausbildungsmarkt ist derzeit angespannt - für junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle ebenso wie für Unternehmen, die geeignete Bewerber finden wollen.

Mit einem aktuellen Projekt unterstützt das Gildenhaus beide, Bewerber und Unternehmen. Und nimmt den kleinen und mittelständischen Firmen damit einen Großteil der Arbeit des Bewerbungsverfahrens ab.
Denn grundsätzlich seien diese oft bereit, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, scheuten aber den damit verbundenen Aufwand bei der Suche und Auswahl von Lehrlingen, so Helge Werner, Geschäftsführer des Instituts für berufliche Weiterbildung Gildenhaus. Im Juli startete das Gildenhaus deswegen das Projekt, das aus Geldern der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalens sowie vom Gildenhaus und den beteiligten Unternehmen finanziert wird. Derzeit nehmen daran vier Betriebe teil - Delius GmbH Delcotex, Guss Ring GmbH & Co. Vertriebs KG, Maier Zerkleinerungstechnik GmbH und Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG - die zusammen 14 Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.
Um geeignete Bewerber zu rekrutieren, gingen Mitarbeiter des Gildenhauses in sechs Bielefelder Schulen, hatten dort Kontakt zu 500 Schülern. »Dort haben wir die Unternehmen und die Ausbildungsstellen präsentiert, auf die die Schüler sonst vielleicht nicht aufmerksam geworden wären, wie zum Beispiel das Unternehmen mit zwölf Mitarbeitern, das auch international tätig ist und den Auszubildenden Auslandserfahrung ermöglicht«, erklärt Christian Kuhlmann vom Gildenhaus. So können sich die Bewerber ganz gezielt auf die angebotenen Stellen melden, die Firmen selbst haben zusammen mit dem Gildenhaus Anforderungsprofile für die Kandidaten erstellt.
Die gesamte Verwaltung der Bewerbungen - bislang sind etwa 170 eingegangen - übernimmt zunächst das Gildenhaus. »Wir prüfen die Unterlagen anhand der Muss-Kriterien, die die Firmen aufgestellt haben, und laden dann zu weiteren Tests und Gesprächen ein, bei denen Vertreter der Betriebe auch anwesend sein können«, schildert Vera Kemper, Mitarbeiterin des Weiterbildungsinstitutes, das Verfahren. Erst dann werden die Kandidaten den Firmen präsentiert.
Diese Erleichterung, so Helge Werner, führe auch dazu, dass mehr Ausbildungsplätze angeboten werden. »Bei den teilnehmenden Firmen kamen so 50 Prozent mehr Stellen zusammen.« Paul Mindak von der Firma Maier Zerkleinerungstechnik bestätigt den Wert der Unterstützung. »Wir bieten neben gewerblichen Ausbildungsplätzen erstmals auch welche im technischen und kaufmännischen Bereich an.«
Das Projekt läuft noch bis zum 30. September 2006, weitere Firmen wollen sich laut Werner demnächst daran beteiligen, interessierte Betriebe aus allen Branchen sind willkommen. Ziel sei es, dass sich das Projekt von 2007 an selbst trägt und ohne Fördermittel der EU und des Landes fortgesetzt werden kann.
Die Bewerbungsfrist für Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für das kommende Jahr läuft noch bis zum 21. November. Weiter Informationen gibt es unter Tel. 92 86 70 oder im Internet unter
www.gildenhaus.de

Artikel vom 16.11.2005