Fahrbericht Mercedes B-Klasse 200 Turbo mit 193 PS
Eines steht fest. Optisch kommt die B-Klasse vom Mercedes besser an als die um 43 Zentimeter kürzere A-Schwester.
Zwar lehnt sich das Blechkleid des Modells, das nun seit einem guten halben Jahr auf dem Markt ist, an die A-Klasse an, ist aber dynamischer gezeichnet: typisches Mercedes-Gesicht, in der Seitenansicht deutlich frischer und vor allem auch sportlicher. Innen bietet die B-Klasse (4,27 Meter lang, 1,78 Meter breit, 1,60 Meter hoch), deutlich mehr Platz als die A-Schwester. Das gilt sowohl für die Passagiere auf den beiden vorderen Sitzen als auch für die Hinterbänkler. Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit sind über jede Kritik erhaben. Mindestens ebenso wichtig in dieser Fahrzeugkategorie ist bekanntlich die Zuladekapazität und ein möglichst variabler Stauraum. Bei voller Besetzung stehen 544 Liter fürs Gepäck zur Verfügung. Schon das ist üppig. Werden beide Seiten der asymmetrisch geteilten Rückenlehne nach vorn geklappt, die Sitzkissen aufgestellt und der Beifahrersitz flachgelegt (Serie), wächst das Angebot auf 1645 Liter. Ein Verschieben der Rückbank in der Länge ist aber nicht möglich. Technisch steht der Sports Tourer, so bezeichnet Mercedes die B-Klasse, auf der Basis der etwa 2500 Euro günstigeren A-Klasse. Auch der Frontantrieb wurde übernommen. Wer sich nun aber bei der B-Klasse für das Top-Angebot der Triebwerkspalette, den B 200 Turbo mit 193 PS (142 kW/ 27 840 Euro), entscheidet, dem dürften in Sachen Verbrauch schnell die Augen übergehen. Auch ohne den Gasfuß zum Bleifuß werden zu lassen, kommt man schnell in Bereiche, die jenseits der 13 Liter Marke liegen. Wer es richtig eilig hat, der kommt locker auf 15 Liter. Das ist eindeutig zu viel - vor allem für ein Auto in dieser Klasse. Fahrwerkstechnisch dagegen ist alles absolut im grünen Bereich. Der Wagen liegt bestens auf der Straße, wieselt wendig um enge Serpentinen und bleibt spurtreu selbst bei schneller Fahrt in langgezogenen Kurven. Bei der Ausstattung hat Mercedes der B-Klasse unter anderem ESP, vier Airbags, eine Klimaanlage, den praktischen höhenverstellbaren Laderaumboden und das Multifunktionslenkrad in das Serienpaket gepackt. Das ist nicht überragend. Ein Schnäppchen ist die B-Klasse dementsprechend wahrlich nicht. Wolfgang Schäffer
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