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Stefan Kohring übergab Heinrich Bröhl seinen goldenen Meisterbrief. Foto: Melanie Beyster

Den Rat der Mutter befolgt


»Ich wollte alles, nur nicht Fleischer werden«, erzählt Heinrich Bröhl, der jetzt in der Sparrenburg seinen goldenen Meisterbrief erhalten hat. Als nach dem Krieg Nahrung knapp war, hörte er jedoch auf den Rat seiner Mutter. »Sie sagte, wenn du Fleischer wirst, hast du dein ganzes Leben lang immer etwas zu Essen«, erzählt der gebürtige Kölner.
1958 machte er sich in Bielefeld an der Oldentruper Straße selbstständig, bis er 1990 seine Fleischerei aufgab. Genauso lange war er ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der Fleischerinnung und bis heute Vorsitzender des Gesangsvereins »Holt fast«.
»Ich hatte das ganze Leben Spaß an meinem Beruf«, erklärt er, »besonders weil ich gerne neue Ideen umgesetzt habe und immer selbst hinter der Theke stand. Der Kontakt zu den Kunden hat mir viel bedeutet«. Während seiner Laufbahn hat er viele eigene Rezepte entwickelt, wie gekochter Tafelspitz in Meerrettichsoße, einem gepökelten und anschließend gekochten Stück Rinderkeule mit weiteren Zutaten.
»Ich war mit einem Kollegen dreißig Jahre lang Mitglied im Club der kochenden Männer«, fügt er hinzu und gesteht, dass er den Kunden mit Vorliebe von seinen neuen Rezepten erzählt und ihnen Kochtipps gegeben hat.
»Heinrich Bröhl hat sich um die Fleischerinnung sehr verdient gemacht«, erklärt Stefan Kohring, der seit vier Jahren Obermeister der Fleischerinnung ist.

Artikel vom 16.11.2005