15.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fahrradunfall vorgetäuscht und
dann den Autofahrer ausgeraubt

Jugendliche schlagen bei Überfall hilfsbereiten 30-Jährigen zusammen


Bielefeld (WB/hz). Seine Hilfsbereitschaft wurde ihm zum Verhängnis: Ein Autofahrer (30) ist Sonntag nach Einbruch der Dunkelheit in Lämershagen Opfer eines besonders heimtückischen Überfalls geworden. Der Polizeiangaben zufolge aus Ubbedissen stammende Mann wurde von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und ausgeraubt, als er sich an der Ecke Oerlinghauser Straße/Triftweg nach einem fingierten Unfall um einen angeblich verunglückten Radfahrer kümmern wollte. Von den drei Tätern im Alter zwischen 14 bis 16 Jahren fehlt bislang jede Spur.
Wie Polizeisprecher Friedhelm Burchard weiter berichtete, habe der Fahrer eines Kleinwagens vom Typ Opel Corsa am Sonntag gegen 17.55 Uhr auf der dunklen Landstraße im Scheinwerferlicht seines Pkw ein auf der Fahrbahn liegendes Rad entdeckt. Daneben stand ein junger Mann, der scheinbar um Hilfe winkte. Kaum hatte der 30-Jährige sein Auto gestoppt und war ausgestiegen, wurde er von den drei Jugendlichen unter anderem mit Tritten in die Genitalien brutal attackiert. Dabei erbeutete das dunkel gekleidete Trio Bargeld und den Pkw-Schlüssel des Ubbedissers, bevor es auf Mountainbikes flüchtete. Das Überfallopfer kam zur ambulanten Behandlung ins Johannes-Krankenhaus, seinen Schlüssel und das leere Portemonnaie fanden Polizisten unweit des Tatortes auf einem Feld wieder.
Wie Erste Kriminalhauptkommissarin Heike Lütgert betonte, sei diese Tat »eine absolute Ausnahme«. Um sich davor zu schützen und im Notfall trotzdem Hilfe zu holen, riet die Leiterin des Kommissariates Vorbeugung allen Autofahrern, im Zweifelsfall den Unfallort zunächst zu passieren und dann sofort per Mobiltelefon oder von der nächsten Telefonzelle aus Polizei und Rettungsdienst zu alarmieren. Damit mache sich keiner der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.

Artikel vom 15.11.2005