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Sperrung wird
einfach ignoriert

Wellensiek dient als Schleichweg

Dornberg (-er). Gelbe Absperrbarken und die bekannten Verkehrsschilder »Durchfahrt verboten« stehen seit Beginn der Straßenbauarbeiten Anfang November an der Einmündung des Wellensieks in die Werther Straße. Doch viele Autofahrer ignorieren sie. Im Wohngebiet am Wellensiek regt sich jetzt Widerstand gegen die rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer.

Seit Montag, 7. November, sind die Straßenbauarbeiter im Einsatz, um die Wertherstraße im Bereich oberhalb der Universität herzurichten: Bord- und Rinnsteine neu setzen, Unterbau herrichten, die Fahrbahn für die neue Decke vorbereiten. Die Straße ist deshalb zwischen der Kreuzung mit der Voltmannstraße und der Einmündung Wellensiek nur für den stadtauswärts rollenden Verkehr freigegeben. Stadteinwärts führt die Umleitung über den Zehlendorfer Damm und die Universitätsstraße. 20 Werktage, so die Straßenplaner, werden die Arbeiten dauern. Im besten Fall, also bei guter Witterung, wäre dies Anfang Dezember.
Seit Beginn der Umleitung beobachten die Wellensiek-Anwohner eine zunehmende Zahl von durchfahrenden Autos. »Die ersten Tage müssen sich alle an die neue Regelung gewöhnen«, gesteht Sabine Wittler-Bröhl allen zu. Doch als Anwohner vergangenen Freitag einmal zwei Stunden lang zählten, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus.
251 Fahrzeuge passierten den Bereich an der Schule - und das selten im vorgeschriebenen Tempo von 30 Kilometern in der Stunde. Von Anwohnern angesprochen, hatten sie nicht nur die tollsten Ausreden parat, sondern reagierten auch mit Beschimpfungen. »Wir sollten uns nicht lächerlich machen, war noch eine der harmlosen Bemerkungen.« Auffällig ist, dass zu Stoßzeiten, morgens und abends, viele Pkw durch die Siedlung fahren. Und da man sich in dieser Siedlung kennt, ist klar, dass viele den Wellensiek als Schleichweg nutzen.
Anwohner sehen vor allem die Schulkinder und die Kindergarten-Kinder gefährdet. Zumal sich die überwiegende Zahl der Pkw-Fahrer nicht an das vorgeschriebene Tempo 30 hält. Polizei und Straßenverkehrsbehörde sind eingeschaltet und haben ihre Unterstützung zugesagt.

Artikel vom 15.11.2005