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Dream-Team in neuer Dimension

Eisschnelllaufen: Fabel-Weltrekord als Motivation für Olympia

Rekord auf dem Sahneeis: (v.l.) Anni Friesinger, Daniela Anschütz und Claudia Pechstein.
Calgary (dpa). Anni Friesinger, Claudia Pechstein und Daniela Anschütz haben mit einem Fabel-Weltrekord viel Selbstbewusstsein für die Olympischen Winterspiele in Turin getankt. Die drei deutschen Eisschnellläuferinnen durchbrachen in der Team- Verfolgung in Calgary als erstes Trio die Schallmauer von drei Minuten. In 2:56,04 Minuten verbesserten sie die alte Bestmarke der Kanadierinnen (3:03,07).
»Wir wachsen als Team zusammen. Nur so ist diese irre Zeit zu erklären«, sagte Friesinger. Schon vor dem Rennen war nichts mehr vom alten »Zickenzoff« zu spüren, die drei Damen klatschten sich ab und versuchten, sich gegenseitig zu motivieren. »Wir haben vom Start weg sofort zusammengefunden. Das war ein tolle Gefühl«, schwärmte Pechstein.
Auch die zweite Reihe der Deutschen sorgte mit Rang drei für eine gehörige Überraschung. Monique Angermüller, Lucille Opitz (beide Berlin) und Katrin Kalex (Erfurt) musste in 3:00,59 nur noch China (3:00,24) den Vortritt lassen.
Mit dem »Rückenwind« ihres 26. Weltcup-Sieges war Friesinger ins Team-Rennen gegangen. Über 1500 Meter hatte die zwölfmalige Weltmeisterin aus Inzell in 1:53,48 Minuten ihren eigenen, kürzlich aufgestellten Weltrekord nur um 0,26 Sekunden verpasst. Bis zur 1100-Meter-Marke lag sie unter den Zwischenzeiten ihres Rekordlaufes, musste aber in der letzten Runde ihrem Tempo Tribut zollen.
Die eigentliche Überraschung des 1500-Meter-Laufes war der zweite Platz von Claudia Pechstein, die sich in 1:54,92 Minuten auf Anhieb die Olympia-Qualifikation sicherte, obwohl sie diese Strecke für Turin gar nicht eingeplant hatte.

Artikel vom 15.11.2005