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Führerschein mit 17 zeigt Erfolge

40 Prozent weniger Unfälle

Berlin (dpa). Wer schon mit 17 Jahren in Begleitung der Eltern Auto fahren lernt, verursacht einer Studie zufolge später rund 40 Prozent weniger Unfälle als andere Fahranfänger.
Das habe eine Untersuchung der Universität Gießen zum niedersächsischen Modellversuch »Führerschein mit 17« ergeben, sagte Landesverkehrsminister Walter Hirche (FDP) gestern in Berlin.
Weiteres Ergebnis der Studie: Nach Ende des begleiteten Fahrens erhielten die jungen Verkehrsteilnehmer etwa 60 Prozent weniger Bußgelder als die untersuchte Vergleichsgruppe. Insgesamt wurden fast 1400 Führerscheinneulinge zu ihren ersten vier Fahrmonaten ohne Aufsicht befragt.
»Wer begleitet fährt, fährt auch anschließend sicherer«, sagte Hirche beim einem internationalen Symposium. »Die Ergebnisse sind ein Beweis für die Richtigkeit des Alleingangs Niedersachsens im vergangenen Jahr.« Als erstes Bundesland hatte Niedersachsen den »Führerschein mit 17« im April 2004 eingeführt. Der Bundesrat hatte erst im Juli dieses Jahres grünes Licht für die bundesweite Ausdehnung gegeben, es aber den Ländern überlassen, ob sie von der neuen Möglichkeit Gebrauch machen.
Bisher sind in Niedersachsen nach Angaben des Ministers mehr als 20 000 Genehmigungen erteilt worden (Stand: Oktober). 5000 Jugendliche fahren derzeit in Begleitung ihrer Eltern, 4500 haben das Projekt abgeschlossen und besitzen nun ihren normalen Führerschein.
In Nordrhein-Westfalen ist der Führerschein mit 17 seit Oktober möglich. Laut Gesetz können die Jugendlichen mit 17 den Führerschein machen und danach in Begleitung eines Erwachsenen Auto fahren. Die Jugendlichen können sich eine unbegrenzte Zahl an Begleitern aussuchen.
Diese müssen laut Verkehrsministerium viele Auflagen erfüllen: Mindestalter 30 Jahre, seit fünf Jahren ununterbrochen im Besitz des Führerscheins und höchstens drei Punkte in Flensburg. Während der Fahrt darf der Begleiter maximal 0,5 Promille Alkohol im Blut haben, für den jugendlichen Fahrer gilt die Null-Promille-Grenze. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 15.11.2005