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Das neue System verinnerlicht

Oberliga: VfB Fichte hat die »rote Laterne« ohne Rückporto abgeschickt

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Fidel Muwana saß Sonntag im Stadion Rußheide auf der Tribüne und schaute etwas traurig dem Duell zwischen seinem Ex-Verein VfB Fichte und seinem neuen Klub LG Ahlen II zu. Eine Oberschenkelzerrung und Adduktoren-Probleme hatten den 23-jährigen Kongolesen außer Gefecht gesetzt. Nach der Partie gab er ehrlich zu: »Bielefeld hat völlig verdient mit 1:0 gewonnen.«

In der Einschätzung war er sich mit seinem Trainer Wolfgang Holtz einig: »VfB Fichte hat weitaus mehr investiert. Man merkte der Mannschaft an, dass sie dieses Spiel gewinnen wollte.« So sah es auch Rainer Goldmann, der Fußballchef der »Hüpker«. In unserer Mannschaft steckt wieder richtiges Leben. Da rennt der eine für andern. Wenn das so weiter geht, kommen wir da unten raus.«
Jeder Erfolg wird mittlerweile auf der Rußheide stürmisch bejubelt. Nach dem Abpfiff von Schiri Ingo Koch lagen sich nicht nur die Spieler in den Armen, sondern auch Goldmann und sein Stellvertreter Dirk Starke herzten sich in der Sprecherkabine überschwenglich. Mit ihrer Entscheidung, mit »Chef« Sven Moning und »Berater« Maik Walpurgis eine »Doppelspitze« zu installieren, lagen sie offensichtlich goldrichtig.
VfB Fichte hat zunächst einmal die »Rote Laterne« fein säuberlich verpackt und in Richtung SV Lippstadt abgeschickt. »Das Rückporto haben wir nicht beigelegt«, bemerkten Moning und Walpurgis süffisant.
Obwohl mit Josip Rasic der linke Außenposten in der Dreierabwehr ausfiel, ließ der Riegel kaum etwas anbrennen. Ersatzmann Matthias Warnow kämpfte und rackerte ebenso wie seine routinierten Kollegen Güven Aydin und Carsten Block. Die Mittelfeldstrategen Meier, Möller und Theermann hatten das neue System ebenfalls sehr schnell begriffen, verschoben gut und löschten vor der Abwehr, damit nichts anbrannte. Und Jens Reitemeier war überall zu finden. Der Kapitän hat seine Führungsaufgaben mehr denn je verinnerlicht. Im Angriff bleiben allerdings noch Wünsche offen. Bemerkte Sven Moning: »Wir müssen uns auch im Training immer wieder Ziele setzen.« Das Glück haben sich die »Hüpker« schon mal erarbeitet.

Artikel vom 15.11.2005