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Bayern und
Ballack vor
Trennung

Vertrag nicht verlängert

München (dpa). Der FC Bayern München schreibt wieder schwarze Zahlen, aber im Millionen-Poker um Michael Ballack deuten die Zeichen deutlicher als je zuvor auf einen Verlust des Mittelfeldstars hin.
Michael Ballack: Spielt er demnächst für einen anderen Verein?

Nachdem der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestern bei einem weiteren Gespräch mit der Führung des deutschen Rekordmeisters sich nicht zu seiner Zukunft eindeutig erklärt hatte, zog der Bundesligist sein Angebot zurück, den am Saisonende auslaufenden Vertrag um vier Jahre bis zum 30. Juni 2010 zu verlängern. »Das bedeutet nicht unbedingt, dass Ballack den FC Bayern verlässt. Aber wir werden jetzt den Markt sondieren, um Alternativen zu schaffen«, kündigte Rummenigge an.
Ballack hatte in dem Gespräch, an dem auch sein Berater Michael Becker teilgenommen hatte, laut Rummenigge mitgeteilt, dass er »momentan noch keine Entscheidung getroffen« habe. Länger warten wollten die Bayern aber nicht. »Michael musste sich erklären, oder wir ziehen unser sehr gutes und gesichertes Angebot zurück. Das ist heute passiert«, sagte Rummenigge. Der neue Vierjahresvertrag hätte Ballack angeblich 36 Millionen Euro eingebracht.
Verlängert bis 2009 haben die Bayern dagegen den Vertrag mit dem derzeit verletzten Stürmer Roque Santa Cruz (Kreuzbandriss). Auch bei Nationalspieler Sebastian Deisler, dessen Vertrag auch 2006 ausläuft, stellte Rummenigge in Kürze eine Verlängerung in Aussicht. Beide Spieler fehlten gestern beim Training. Gegen Arminia Bielefeld wollen sie aber wieder auf dem Platz stehen.
Der Profi-Club bleibt der finanzkräftigste in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2004/05 haben die Bayern wieder einen Gewinn von 6,6 Millionen Euro nach Steuern erzielt. Die Saison davor hatte die FC Bayern AG noch erstmals mit einem Verlust von 3,4 Millionen Euro abgeschlossen.
Präsidiumswahlen gab es nicht. Die vierte Amtszeit von Präsident Franz Beckenbauer läuft im kommenden Jahr ab.

Artikel vom 15.11.2005