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»Wir müssen unser Stadion retten«

Paderborn: Paus will es packen - Droht ein jahrelanger Baustopp?


Paderborn (WB/MR/ms). Drei Tage nach dem »Baustopp-Beschluss« des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster ist der heftig in die Kritik geratene Paderborner Bürgermeister Heinz Paus um Schadensbegrenzung bemüht: »Stadiongesellschaft und Stadt haben das Großprojekt paragon arena gemeinsam angepackt, wir werden es jetzt auch gemeinsam packen.« Auf dem Prüfstand sind zurzeit zwei Lösungsmöglichkeiten: ein generell neuer Bebauungsplan und eine Modifizierung der als rechtswidrig erklärten Baugenehmigung.
Den seitens der Stadiongesellschaft angedeuteten Schadensersatzansprüchen sieht Paus gelassen entgegen: »Wir müssen jetzt unser Stadion retten. Dabei hilft weder Schelte noch Nachkarten. Mit den erlittenen Pannen und Vorwürfen muss ich leben, wir werden sie aber auch gemeinsam überleben.«
Ein Großteil der Stadiongesellschafter, die mit Einlagen zwischen 30 000 und bis zu 250 000 Euro das neue Stadion mitfinanzieren, ist stocksauer. »Die Stadt macht sich lächerlich. Statt zu ihren finanziellen Zusagen zu stehen, lässt sie uns im Regen stehen«, klagt Alfred Romberg (Elektrotechnik). Hans-Peter Schilken (Vertriebsdirektor der Warsteiner Brauerei) macht einen ersten Vorschlag: »Wir Gesellschafter, die über ausreichend Parkplätze verfügen, müssen die jetzt als Übergangslösung zur Verfügung stellen und einen Buspendelverkehr einrichten.« Bei Thomas Kaefer (Bau und Boden, Brilon), ist die Enttäuschung riesengroß, der Unternehmer gibt zu bedenken: »Uns läuft die Zeit weg.«
So sieht's auch Rechtsanwalt Heinrich Loriz. Der Jurist, der die drei klagenden Anwohner vertritt, wird in einer überregional erscheinenden Tageszeitung so zitiert: »Der Baustopp wird wegen der Terminsituation der Verwaltungsgerichte über Jahre andauern.«

Artikel vom 19.11.2005