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Spielen ist kinderleicht

Augen auf beim Spielzeugkauf - Material und Sicherheit sind wichtig

Kinder erkunden ihre Welt spielerisch. Ab einem Alter von etwa sechs Monaten kann Spielzeug verschiedene Interessen des Kindes wecken, die Bewegungsabläufe unterstützen und soziale Kompetenzen trainieren. Doch eine große Menge von Spielsachen im Kinderzimmer garantiert keine optimale Förderung der kindlichen Fähigkeiten. Statt auf die Menge sollte daher bei der Wahl des Spielzeugs auf seine Qualität geachtet werden. Bälle, Bausteine, Schmusetiere sowie Puppen, Mal-Utensilien, Bewegungsspielzeuge und Gesellschaftsspiele gehören auf jeden Fall zur Grundausstattung des Kinderzimmers.

Wer auf der Suche nach ökologischem Spielzeug ist, hat es nicht immer leicht. Derzeit gibt es kein unabhängiges Zertifikat, an dem Öko- oder Bio-Spielzeuge erkennbar wären. Die Bezeichnung »pädagogisch wertvolles Spielzeug« wird leider häufig mit langweilig gleichgesetzt beziehungsweise mit veralteten konservativen Wertvorstellungen verbunden. Doch Spielzeug wird gerade dann »pädagogisch wertvoll«, wenn es den Kindern Spaß und Freude bereitet. Eine Orientierung bei der Suche nach gutem Spielzeug bietet das Zeichen »spiel gut«. Die Auszeichnung, die der unabhängige Arbeitsausschuss Kinder + Spiel e.V. vergibt, beurteilt neben der Sicherheit auch die Umweltverträglichkeit und den Spielwert der Spielzeugs.
Eine weitere zuverlässige Angabe ist das GS-Zeichen für »geprüfte Sicherheit«. Die Prüfung wird von unabhängigen Fachleuten durchgeführt. Das Spielzeug sollte außerdem stabil sein und keine spitzen oder scharfen Kanten, Ecken oder Grate haben. Ebenfalls gefährlich sind Stellen, an denen sich die Kinder quetschen können, unverdeckte Ketten und Zahnräder oder offene Rohrenden, beispielsweise an Fahrzeugen. Auch auf Farbechtheit sollten Eltern achten. »Farbiges Spielzeug, das schon beim Anfassen abfärbt, sollte auf keinen Fall gekauft werden«, warnt die Verbraucherzentrale.
Wabbeltiere aus weich gemachtem Kunststoff sind sogar verboten, weil abgebissene und verschluckte Teile zu schweren inneren Verletzungen führen können. Stoff- und Plüschtiere sowie Masken, Kostüme und Ähnliches sollten schwer entflammbar sein. Im Zweifelsfall rät die Verbraucherzentrale zur »Streichholzprobe«, das heißt, man hält ein brennendes Streichholz an eine Faser, die dann nicht stichflammenartig abbrennen darf.
Bei Kindern unter drei Jahren gilt es, die Verpackungsangabe »nicht für Kinder unter 36 Monaten/drei Jahren« zu beachten. Ebenfalls sollte geprüft werden, dass das Spielzeug keine kleinen Teile enthält, die verschluckt werden könnten. Auf eine stabile und saubere Verarbeitung ist ebenfalls zu achten. Empfohlen wird zudem abwaschbares Spielzeug.
Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Spielzeugkauf ist das Alter der Kinder. Dabei könne man sich nicht immer nach den Herstellerangaben richten, da diese eine möglichst große Käuferschicht erreichen wollten und daher die Altersangaben oft zu niedrig ansetzen würden, so die Verbraucherzentrale. Auch sei »das Alter kein absolutes Kriterium für den Spielzeugkauf«. Entscheidend sei vielmehr, ob das Kind reif für das Spielzeug ist. Auch vom Geschlecht sollte die Wahl des Spielzeugs nicht abhängen. Jedes Kind - egal ob Junge oder Mädchen - sollte ausprobieren, welches Spielzeug zu ihm passt.
Ob Holz oder Plastik spielt eher eine untergeordnete Rolle. Je nach Spielzeug ist Kunststoff sinnvoll. Problematisch ist lediglich PVC. Bei Holz müsse man darauf achten, dass die Ecken abgerundet und die Oberflächen geschliffen oder poliert sind. Auch auf umweltfreundliche Lacke und Farben soll man achten. Für gutes Holzspielzeug wird der Design-Preis »Holzspielzeug« von der Fachgruppe Holz des deutschen Verbands der Spielwarenindustrie vergeben. Auch hier werden Kriterien wie Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Spielwert überprüft.

Artikel vom 18.11.2005