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Grippeschutz: Chronisch
kranke Kinder impfen

Es ist wieder genügend Impfstoff vorhanden

Köln (dpa). Angesichts einer befürchteten Grippe-Pandemie haben Kinderärzte eine Impfung für Risikogruppen unter den jüngeren Patienten empfohlen.
Ein kleiner Picks bietet großen Schutz gegen Grippe.

Chronisch kranke Kinder und schwer erkrankte kleine Patienten sollten gegen die »normale« Grippe geimpft werden, riet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Samstag in Köln. Das gelte etwa für Kinder mit Asthma, Heuschnupfen, chronischer Bronchitis oder auch Diabetes, Herzerkrankungen oder Mukoviszidose.
Obwohl Experten damit rechnen, dass das Vogelgrippevirus H5N1 eine Pandemie auslösen werde, gebe es keinen Grund zur Panik, betonte der Berufsverband. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Grippe-Pandemie unter Menschen nur noch eine Frage der Zeit, wie es jüngst bei einer Konferenz in Genf hieß. Experten befürchten eine genetische Veränderung des Virus H5N1, so dass es dann auch leicht von Mensch zu Mensch übertragbar wäre. Bisher sind dem Virus weltweit mehr als 60 Menschen, vor allem in Vietnam, zum Opfer gefallen.
Dem Kölner Berufsverband zufolge sind viele Eltern in großer Sorge. In zahlreichen Arztpraxen gebe es einen regelrechten Ansturm bei Grippe-Impfungen. »Die vorübergehenden Engpässe sind aber inzwischen behoben, da ist ordentlich nachproduziert worden«, sagte Verbandssprecherin Gunhild Kilian-Kornell. Natürlich gebe es eine Gefahr durch die Zugvögel. Hysterie sei aber fehl am Platz.
Die Genfer Konferenz hatte alle Länder zur verstärkten Kontrolle aufgerufen und geraten, sich gegen eine mögliche Grippe-Pandemie zu wappnen. Das bedeute aber nicht, dass Medikamente gegen die »normale« Grippe gehortet werden sollten, erklärte Kilian-Kornell. Ein Impfstoff gegen eine mögliche Pandemie sei noch nicht gefunden.

Artikel vom 14.11.2005