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Torwart-Theater
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Vorhang auf! In Paris wird die nächste Folge des deutschen Torwart-Theaters präsentiert. Das neue Stück geht so: Jens Lehmann mag nicht länger die Nummer 2 sein. Basta. Denn wenn sein »böser« Rivale Oliver Kahn bei der WM 2006 weiter die Hauptrolle übernehmen darf, dann spielt er lieber gar nicht mehr mit, der »gute« Lehmann.
Nein, wir sind hier nicht im Sandkasten eines Kindergartens, sondern auf der internationalen Ball-Bühne. Und inzwischen steht der große Regisseur ziemlich ratlos neben dem Kasten. Wie kommt er jetzt raus aus dieser verfahrenen Kiste?
Jürgen Klinsmann hat da nämlich ein schlechtes Drehbuch geschrieben. Diese Torwart-Rotation, eine Torheit, ein klassischer Fall von Eigentor. Wie konnte der Bundestrainer nur erwarten, dass die Egomanen Kahn und Lehmann bis zur WM nicht nur viele Bälle halten - sondern auch die Klappe?
Jetzt hat Lehmann vom Rücktritt geredet. Es dauert nicht lange, dann wird Kahn sprechen. Dabei hat hier nur einer was zu sagen. Der Auftritt ist überfällig: Klinsmann-Klartext zum Tor-Fall. Alle warten auf diesen Monolog. Und danach sofort - Vorhang zu.

Artikel vom 12.11.2005