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Ungebetenen »Gästen«
einfach die Zeit rauben

Haus und Wohnung wirksam vor Einbrechern sichern

Nichts nervt Einbrecher beim Eindringen in Haus und Wohnung mehr, als wenn ihnen gut gesicherte Türen und Fenster den Zeitplan durcheinander bringen. Peter Rhode (Wüstenrot Bielefeld) weist darauf hin, dass solche ungebetenen »Gäste« meistens von ihrem Vorhaben ablassen, wenn es ihnen nicht gelingt, innerhalb von fünf Minuten in Haus oder Wohnung einzudringen.

Für Haus- und Wohnungsbesitzer geht es also darum, den ungebetenen Besuchern so viele Hürden wie möglich in den Weg zu stellen. Dazu gehört die Ausrüstung der »Problembereiche« mit hochwertigen Sicherheitstechniken. Für eine vorbeugende Beratung vor Ort sind geschulte Beamte der örtlichen Kriminalpolizei zu gewinnen. Die Polizeibehörde kann auch seriöse Fachunternehmen aus der Umgebung nennen. Außerdem verschickt der Bundesverband der Hersteller- und Errichterfirmen von Sicherheitssystemen (BHE) in Brücken sein Mitgliederverzeichnis. Für bestehende Häuser kann eine Schwachstellen-Analyse auch erste Erkenntnisse über die Höhe der Sicherheitsinvestitionen geben.
Ist der Einbrecher über die Vorgartenanlage ungesehen am Haus angelangt, verschafft er sich bevorzugt über Hauseingangs-, Keller- und Fenstertüren sowie Fenster weiteren Zutritt. Problembereiche der Sicherheit sind außerdem Rollläden, Lichtschächte, Dachfenster und Verglasungen. Eine Analyse verschiedener Landeskriminalämter hat ergeben, dass Täter zu rund 90 Prozent im Erdgeschoss von Wohnhäusern eindringen. Im Vordergrund der mechanischen Sicherung stehen deshalb Türen und Fenster im Keller- und Erdgeschoss. Hier setzt die Beratung der fachlich geschulten Mitarbeiter von Haustür- und Fensterherstellern ein.
Die wichtigsten Anforderungen und Klassifizierungen sind meistens in einer DIN zusammengefasst:
l Hauseingangs-, Terrassen- und Kellertüren - sie erfüllen »einbruchhemmende Kriterien« dann, wenn sie allen Sicherheitsanforderungen genügen, die in der DIN 18103 enthalten sind. Das »Sicherheitswinkelschließblech« muss drei Millimeter Materialdicke aufweisen und mit langen Schrauben im Mauerwerk befestigt werden können. Auf den Scharnieren angebrachte Bolzen, die »Hinterhaken«, bieten bei geschlossener Tür zusätzlichen Schutz.
l Fenster - Sicherheitsbeschläge erschweren das Aufhebeln der Fenster. Ein Anbohrschutz für den Griff, Sicherheitsschließstücke und pilzförmige Schließnocken im unteren Bereich der Fensterflügel und -rahmen machen den Dieben das Leben schwerer.
l Rollläden - ein Sicherheits-Rollladen hat die Wirkung der Widerstandsklasse 2. Stranggepresstes Aluminium verleiht den seitlichen Führungsschienen und dem Rollladenkörper an der unteren Endschiene Widerstandskraft. Sicherungen verhindern seine Demontage; ein Haken an der Oberseite arretiert automatisch und verhindert ein Hochschieben.
l Verglasungen - »angriffshemmende Fenstergläser« bestehen aus mindestens zwei Glasscheiben, die mit einer zähen Kunststofffolie verbunden sind. Sicherheitsglas schreckt Einbrecher nicht nur ab, sondern schützt Hausbesitzer auch vor Verletzungen, wenn es mal gekracht hat. Einscheiben-Sicherheitsglas bildet kleine stumpfe Glaskrümel. Verbundsicherheitsglas springt zwar, es entstehen aber keine scharfkantigen Scherben.

Artikel vom 19.11.2005