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Cichlidenzucht dient Arterhaltung

Erfolgreiche Börse in Lutherschule: Fische, Pflanzen und Zubehör verkauft


Bielefeld (uko). Die Deutsche Cichliden Gesellschaft (DCG) hat ihre wohl größte Börse wieder in der Bielefelder Lutherschule abgehalten. Die Region Ostwestfalen-Lippe hatte dabei 34 Aussteller zu Gast, die Barsche in allen Vielfalten sowie technisches Zubehör und Pflanzen präsentierten.
Im Februar 1970 hatten sich einige Aquarianer zusammengeschlossen und einen Verein gegründet, der sich ganz speziell mit Buntbarschen befaßte. Heute ist die so entstandene Deutsche Cichliden-Gesellschaft der größte Aquarienverein der Welt. 3 000 Mitglieder aus 18 Ländern der Erde sind in ihm organisiert.
»Der DCG hat sich die Aufgabe gestellt, die an der Pflege, Zucht, Arterhaltung und wissenschaftlichen Erkenntnissen interessierten Personen zusammenzufassen«, sagte Obfrau Anke Fischer. Dabei sollten die aquaristischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Cichliden vervollständigt und erweitert werden.
Cichliden sind Buntbarsche, die vornehmlich in Westafrika - im Malawisee, im Tanganjikasee, im Viktoriasee und auf Madagaskar -, sowie in Mittel- und Südamerika vorkommen. Die Deutsche Cichliden-Gesellschaft ist im gesamten Bundesgebiet und im benachbarten Ausland vertreten. Die Regionalgruppen organisieren Treffen und Börsen wie jene in Bielefeld. Hier wurden Fische aus eigenen Züchtungen ebenso verkauft wie Lampen und Pumpen als Zubehör, ganze Aquarien sowie Pflanzen.
Die Deutsche Cichliden-Gesellschaft hat sich vornehmlich dem Artenschutz dieser Gattung verschrieben. Dazu, so erklärte Börsenwart Harald Wetzlar, dienten auch Patenschaftsaktionen, durch die die den Aquarianern durch Import zugänglich gemachten Arten »durch verantwortliche Pflege und Zucht möglichst für immer in unseren Becken zu erhalten« seien.
Für einige der Buntbarsche aus dem Viktoriasee, die durch Faunenverfälschung und durch Überfischung beim Fang von Speisefischen in ihrem Bestand gefährdet seien, bedeute das sogar die einzige Überlebensmöglichkeit. Wetzlar: »Es besteht die Hoffnung, daß diese Arten wenigstens vorerst im Aquarium überleben.«

Artikel vom 14.11.2005