14.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Deshalb ist der Friede so wichtig«

Zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Sennefriedhof


Bielefeld (MiS). »Für uns war's eine Selbstverständlichkeit, dass wir mitmachen«, sagte Stephanie Gottwald. Die 15-jährige Schülerin der Hauptschule Heepen sprach am Sonntag gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Aylin Atik (15) Worte der Besinnung bei der zentralen Gedenkveranstaltung der Stadt Bielefeld zum Volkstrauertag auf dem Sennefriedhof. »Wir trauern um die Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurden.«
Die Hauptschule Heepen engagiert sich seit langem für die Sammlungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dass die Themen Krieg, Gewaltherrschaft, Verfolgung und Vertreibung aktueller denn je sind, machte auch Pfarrer Josef Holtkotte von der Katholischen St. Jodokus-Gemeinde in seiner Ansprache deutlich. »Die Bilder strahlen täglich in unsere Wohnzimmer hinein«, sagte Holtkotte. »Aber wenn wir uns an die Schrecken von Krieg und Terror erinnern, dann tun wir das nicht, um den Schrecken in den Mittelpunkt zu stellen, sondern um zu sagen: deshalb ist der Friede so wichtig.«
Der Volkstrauertag beleuchte dunkle Seiten der Menschen, dunkle Seiten unserer Geschichte und unserer Welt. Doch die Botschaft des Tages, an dem in Deutschland der Opfer der beiden Weltkriege gedacht werde, müsse lauten: »Entsagt dem Hass und baut Brücken.«
Hans-Jürgen Franz, Bezirksvorsteher im Stadtbezirk Mitte, begrüßte Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter, Vertreter der Bundeswehr aus Augustdorf und der in Bielefeld stationierten britischen Streitkräfte. Abordnungen hatten auch die Bielefelder Schützengesellschaft und die Löschabteilungen West und Mitte der Freiwilligen Feuerwehr entsandt. Vertreter der Sozialverbandes Deutschland, des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge waren ebenfalls gekommen. Mit Mozarts »Kyrie eleison« und Werken von Bach (»Aus tiefer Not schrei' ich zu Dir«) und Schubert (»Heilig, heilig, heilig ist der Herr«) sorgte der gemischte Chor »Die Leineweber« für den musikalischen Rahmen der Gedenkveranstaltung.
Auch in den Stadtbezirken wurde bei Einzelveranstaltungen der Kriegsopfer in Bielefeld gedacht. Ebenfalls auf dem Sennefriedhof hatten am Sonntag Nachmittag die Vertriebenenverbände zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen.

Artikel vom 14.11.2005