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Tief bewegt und stolz: Air Berlin-Chef Joachim Hunold über die Aufgabe bei Germania. Foto: dpa

Air Berlin bindet Germania an sich

Rekord bei Umsatz und Passagierzahlen


Berlin (dpa). Die zweitgrößte deutsche Fluglinie Air Berlin plant eine Anbindung der Charter-Gesellschaft Germania. Wie Air Berlin am Samstag mitteilte, soll ihr Geschäftsführer Joachim Hunold damit nach dem Willen des am Freitag gestorbenen Germania-Inhabers Hinrich Bischoff den Fortbestand der Gruppe mit 577 Beschäftigten und 44 Jets sichern.
Geplant sei, Germania in Kürze über einen Managementvertrag an Air Berlin zu binden. Im eigenen Geschäft bleibt Air Berlin derweil weiterhin im Aufwind. Der Umsatz übertraf bis Ende Oktober mit dem neuen Rekordwert von knapp 1,09 Milliarden Euro bereits die Erlöse des gesamten Vorjahres (1,05 Milliarden Euro).
Die Passagierzahl stieg in den ersten zehn Monaten um 14,6 Prozent auf 11,7 Millionen. Im Gesamtjahr 2004 waren es 12 Millionen gewesen. Für 2005 wird die neue Höchstmarke von 13,7 Millionen Fluggästen angepeilt. Die Jets waren bisher zu 80 Prozent ausgelastet. Reisende müssen derzeit wie bei anderen Airlines auch bei Air Berlin einen Kerosinzuschlag bezahlen.
Weitere Einzelheiten zur Anbindung von Germania wurden noch nicht genannt. Hunold sagte, er sei »tief bewegt und stolz zugleich«, dass der mit 69 Jahren verstorbene Bischoff ihn mit der Fortführung seines Lebenswerks betraut habe.
Die 1986 gegründete Germania Fluggesellschaft mbH gehört auch zu den Pionieren im deutschen Markt der Billigflieger. Nach Attacken gegen die Lufthansa auf der Strecke Berlin-Frankfurt/Main 2001 ging sie im Juni 2003 mit der Billigmarke Germania Express (Gexx) an den Start, die inzwischen aber in den einstigen Konkurrenten dba eingegliedert worden ist.

Artikel vom 14.11.2005