Hamburg/Paderborn (WB/Reuters). Die norddeutsche E.ON-Tochter E.ON Hanse will ihre Gaspreise trotz eines laufenden Gerichtsverfahrens bereits im Januar erneut anheben. Das bestätigte eine Sprecherin in Hamburg. Einem »Spiegel«-Bericht zufolge will der Versorger die Preise im nächsten Jahr in zwei Schritten im Januar und April insgesamt um 0,9 Cent je Kilowattstunde anheben - das sind 20 Prozent. Verbraucherschützer hatten im September in einer Musterklage vor Gericht durchgesetzt, dass E.ON Hanse bis Mitte November seine Gas-Preiskalkulation offenlegen muss. Der Prozess von 54 Hamburger Gaskunden - mit Unterstützung der Verbraucherverbände - gegen E.ON-Hanse hatte bundesweit große Aufmerksamkeit erregt, da sich es um die erste Sammelklage im Zusammenhang mit Gaspreiserhöhungen handelt. In Paderborn feierte am Samstag die Verbraucherinitiative »Gaspreise runter« einjähriges Bestehen. Die Bürgerinitiative hält nach Auskunft ihrer Sprecherin Roswitha Köllner an ihrer Forderung fest, die ostwestfälische E.ON-Tochter EWW solle ihre Gaspreis-Kalkulation offenlegen. EWW hat - wie berichtet - in einer Sammelklage 16 Kunden belangt, die ihre Rechnungen gar nicht oder nur noch zum Teil bezahlen. Nach dem Willen der großen Koalition soll die Beherrschung des deutschen Strom- und Gasmarkts durch wenige Konzerne aufgebrochen werden. Künftig soll mehr internationaler Wettbewerb zugelassen werden.
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