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Steinhagens Mühlen haben Geschichte

Erich Wehmeier hält einen geschichtlichen Vortrag in der Alten Feuerwehr in Amshausen

Steinhagen (xe). Spuren aus alten Zeiten sieht man heutzutage nicht so oft. Die Steinhagener Wassermühlen Sussiek und Dammann beispielsweise stehen als solche noch - werden jedoch nicht mehr in ihrer alten Funktionsweise als Mahlmühlen eingesetzt.

Erich Wehmeier, Mitglied des Heimatvereins Amshausen, referierte am Freitagabend in der Alten Feuerwehr über die Steinhagener Mühlen. Seit mehr als sieben Jahren beschäftigt er sich bereits mit Heimatkunde. Währenddessen sind ihm auch mal die Wassermühlen »über den Weg gelaufen«. »Es gibt nicht so viele Menschen, die über die Geschichte der Steinhagener Wassermühlen Bescheid wissen«, sagte Wehmeier. Deswegen wolle er die Menschen darüber aufklären.
Die Informationen und die Bilder hat Erich Wehmeier vor allem über das Staatsarchiv Münster und das Katasteramt des Kreises Gütersloh bezogen. Anhand einer medialen Bilderschau ließ er alte, bereits abgerissene Mühlen in der Gemeinde wieder lebendig werden und erinnerte somit an die vergangene Zeit der Mühlen, die früher eine sehr große Rolle im Leben der Menschen spielten.
Geschichtlich erwähnt wurden die Wassermühlen schon bei den Römern im 1. Jahrhundert vor Christus. Ihre Ausbreitung beginnt jedoch erst im 11. und 12. Jahrhundert. Die Schamhard Mühle, die beim Fischzuchtbetrieb Grether liegt, wird beispielsweise erst im Jahre 1692 als Mühle erwähnt. 1745 wird sie als Amratmühle im Amt Ravensberg anerkannt. 1853 wurde diese als Seifenmühle genutzt, später als Mahlmühle.
Aber wie war solch eine Wassermühle überhaupt zusammengesetzt? Das Wasserrad (auch Glind), das auf einem Wellbaum sitzt, ist eine Mahlmaschine, die das Getreide zwischen zwei Mühlsteinen zerdrückt und zerreibt. Von diesen ist der eine gewöhnlich fest, der andere dreht sich um eine Achse. Dabei konnte man oft auch den Feinheitsgrad des Mahlgutes einstellen. Das Material dieser Steine bestand aus Sandstein, Basalt oder Granit.
Zurück zu den Steinhagener Wassermühlen: Die Schamhard und die Jückemöller stehen als solche nicht mehr, das Gebäude der Borgstedt-Mühle (früher Brüggehoff/Upmann) sowie der Austmann-Mühle sind noch vorhanden. Die Dammann- sowie die Patthorst-Mühle stehen zwar noch, sind jedoch nicht mehr funktionstüchtig. Die Sussieks-Mühle wird heute von Gerhard Goldbecker als Stromkraftwerk genutzt.
Erich Wehmeier ist immer auf der Suche nach Bildern über Wassermühlen. Wer noch welche hat, kann sich unter 0 52 04/25 00 bei ihm melden.

Artikel vom 14.11.2005