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»Superfrau« hält
fünf Siebenmeter

Und Verls »Elster« hackt Hahlen weg

Verl (cas). Das gibt's auch nicht alle (Spiel)Tage: Gleich vier »Trainer« kümmerten sich am Samstag um das Wohl der Oberliga-Damenmannschaft des TV Verl. Die intensive Betreuung im Spitzenspiel zahlte sich aus: Die heimischen Handballerinnen schickten trotz personeller Probleme den TSV Hahlen mit 'ner 28:20 (10:10)-Packung auf die Heimreise.

Der Reihe nach. Weil der etatmäßige Coach und Schiedsrichter-Schreck Uwe Landwehr diesmal nicht offiziell auf der Bank sitzen durfte, nahm dort Teammanager Andreas Althoff Platz. Die Anweisungen kamen indes von der noch angeschlagenen Ilka Schwale - in Abstimmung mit Landwehr, der nur ein Treppchen höher saß und dank seines dröhnenden Organs kaum zu überhören war. Ein paar Meter weiter hockte die Brockhagener Handball-Legende Ulli Deppe: Der Daddy von Anika Deppe hatte natürlich auch noch ein paar gute Tips auf Lager.
Bei soviel Zuwendung konnte ja auch nichts schiefgehen: Selbst ohne die Langzeitverletzte Schwale (frohe Kunde aber: sie hat inzwischen das Lauftraining aufgenommen) und Maria Josipovic (schwerer Verkehrsunfall, siehe Extrabericht auf Lokalsportseite 4) feuerten die Verlerinnen nach etwas zähem Beginn in Halbzeit zwei ein wahres Feuerwerk ab. »Vorher unterliefen uns noch zu viele Fehler«, monierte Landwehr.
Später tat sich vor allen Dingen eine Spielerin hervor, die in den vergangenen Wochen kaum getroffen hatte: Die kaum zu stoppende Nina Jacobkersting versenkte die Kugel zehnmal im Hahlener Netz. Die »Elster« (ihr Spitzname) dürfte nun endgültig aus ihrem Leistungsloch geflogen sein.
Stark auch Anika Deppe: Sie wirbelte im Rückraum, wo immerhin die beiden Leistungsträgerinnen fehlten. Richtig zufrieden durfte der erneut temperamentvoll mitgehende Landwehr, der wieder kein gutes Haar an den Schiedsrichtern ließ (»Ganz schlimm«) auch mit seiner Defensivabteilung sein. »Über 50 Minuten überragend«, lobte Uwe Landwehr die selten wackelnde Abwehrreihe.
Ein Sonderlob gab's für die Superfrau im Gehäuse: Karina Weirauch parierte fünf (!) »Marken«, bei einigen hielt die tolle Torhüterin den Ball sogar ganz fest in ihren (magischen?) Händen. Super! Beim sechsten brauchte sie nicht einzugreifen - das Leder flog über die Latte. Einen neuen Rekord stellte Karina am Samstag dennoch nicht auf. »Ich habe in einem Spiel schon mal acht Marken gehalten«, berichtet die Siebenmeter-Spezialistin. Respekt!
TV Verl: Weirauch - Zelle (1), Franke (1), Henke, Deppe (1), Neubauer (2), Füchtencordjürgens (3), Ernst (4), Kranz (3), Jacobkerting (10/1), Westernstroer (3).

Artikel vom 14.11.2005