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Leben nicht gering schätzen

Gütersloher gedenken der Toten der Weltkriege


Gütersloh (kh). »Diese Toten zu vergessen heißt, zum einen das Leben, das jene zu früh hergeben mussten, gering zu schätzen, zum anderen den Frieden, in welchem wir heute wie selbstverständlich leben, zu missachten«, mahnte Generalsuperintendent i.R. Dr. Rolf Wischnath anlässlich des Volkstrauertages auf dem Ehrenfriedhof, Unter den Ulmen.
Zahlreiche Gütersloher hatten sich dort auch in diesem Jahr wieder versammelt, um bei der Feierstunde, die vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Stadt organisiert worden war, den Opfern der Weltkriege zu gedenken. Wischnath verdeutlichte die ungeheure Zahl von 55 Millionen Toten allein im zweiten Weltkrieg mit Bildern: »Das ist eine breite Kolonne von Menschen, immer 50 nebeneinander, Reihe hinter Reihe. Sie ist tausend Kilometer lang, reicht also von den Alpen bis an die Nordsee, von Paris bis Berlin oder von Bremen bis Warschau.« Er bezog alle Toten des Krieges mit in das Gedenken ein. Auch ein Verbrecher verlöre seine Menschenwürde nicht, das letzte Urteil würde schließlich doch ein anderer sprechen, so der Generalsuperintendent i.R..
Wischnath erinnerte aber auch daran, dass der diesjährige Volkstrauertag eine der letzten Gelegenheiten sei, noch einmal mit Menschen zu sprechen, die den Nationalsozialismus erfahren hätten.
Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Gütersloh.

Artikel vom 14.11.2005