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Will sein Kabinett umbilden: Edmund Stoiber.

Druck auf Stoiber in der CSU ungebrochen

Junge Union Bayerns spricht von »Putsch«

Berlin/München (Reuters/dpa). Der Vorsitzende der Jungen Union (JU) in Bayern, Manfred Weber, schließt einen »Putsch« gegen CSU-Chef Edmund Stoiber nicht aus.

Falls der bayerische Ministerpräsident nicht Konsequenzen aus der Kritik gegen ihn ziehe, sich die Lage bis zum Frühjahr nicht verbessere und das Grummeln an der Basis nicht abnehme, »muss in einem halben Jahr einer den Putsch wagen«, zitiert der »Focus« Weber. Die Partei dürfe »nicht länger bloß Transmissionsriemen der Staatskanzlei sein.«
Laut »Focus« hat auch Landtagspräsident Alois Glück einen Sturz Stoibers nicht ausgeschlossen. Zu Parteifreunden habe er gesagt: »Wenn sich in den kommenden Monaten nichts verbessert, wird es für den Edmund eng.« Mit seinem Verzicht auf das Amt des Bundeswirtschaftsministers und Irritationen über sein Hin und Her hatte der CSU-Chef Zorn auf sich gezogen.
Nach einem Bericht der »Bild am Sonntag« plant Stoiber eine Kabinettsumbildung auf zwei oder drei Posten. Zurückgewiesen hat die CSU Berichte, die Parteiführung halte eine »Geheimumfrage« mit miserablen Zustimmungswerten unter Verschluss. »Bild am Sonntag« hatte berichtet, in dieser Umfrage sei die CSU auf 39 Prozent abgestürzt. Das wäre ein Minus von mehr als 20 Prozentpunkten gegenüber der Landtagswahl 2003.

Artikel vom 14.11.2005