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Ummelner Wasser aus Stukenbrock

Sportplatzbrunnen am Bohlenweg wird nach 32 Jahren stillgelegt

Ummeln (ho). Einen Teil ihres Trinkwassers werden die Ummelner künftig aus dem Wassergewinnungsgebiet der Stadtwerke Bielefeld in Stukenbrock beziehen. Grund: Ende November wird der »Sportplatzbrunnen« abgeschaltet.
Was zur Folge hat, dass der Grundwasserspiegel in diesem Gebiet ansteigen wird. Das wurde in der jüngsten Sitzung der Brackweder Bezirksvertretung bekannt. Die Stadtwerke Bielefeld haben in Ummeln bisher zwei Brunnen für die Trinkwassergewinnung betrieben: den Horizontalfilterbrunnen »Am Specksel« und den Sportplatzbrunnen am »Bohlenweg«. Letzterer wird nun nach 32 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Beide Brunnen fördern seit 1968 beziehungsweise seit 1973 jeweils etwa 600 000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr.
Mögliche Auswirkungen auf die Grundwasserstände wurden vom Bielefelder Umweltamt in einer Modellrechnung simuliert. Der prognostizierte Anstieg ist je nach Gelände unterschiedlich, beträgt maximal einen Meter. Auch wenn ein großer Teil der Bebauung bereits heute im Einfluss hoher Grundwasserstände liegt, sind dem Umweltamt nennenswerte Probleme bisher nicht bekannt.
Dennoch soll nach Stilllegung des Sportplatzbrunnens der Anstieg des Grundwasserspiegels an Messstellen kontrolliert und gegebenenfalls die Anlieger informiert werden. Sofern deutliche Abweichungen von den Prognosewerten festzustellen sind. Das Umweltamt empfiehlt daher eine regelmäßige Kontrolle der Keller in der Zeitspanne von Ende November 2005 bis April 2006. Welche Siedlungen betroffen sind, können Interessierte ab kommender Woche auch im Internet unter www.bielefeld.de im Register »Umwelt und Natur« erfahren. Für weitere Fragen steht das Umweltamt unter Telefon 05 21 / 51 65 67 zur Verfügung.
Die Versorgungsumstellung wird »unspürbar« sein und auch bei der Wasserqualität sei keine wesentliche Veränderung zu erwarten, teilte das Umweltamt in der Sitzung der Brackweder Bezirksvertretung mit.
Auswirkungen wird die Brunnen-Stilllegung auch im Bereich der Altdeponien am Bohlenweg haben. Hier wird das Grundwasser um etwa 50 Zentimeter ansteigen. Das führt zu einer Erhöhung des Sickerwasseranfalls, der in den Trüggelbach abgeleitet wird. Veränderungen will das Umweltamt bei der Aktualisierung der Sanierungsplanung für die Deponien berücksichtigen.

Artikel vom 12.11.2005