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An die Zukunft denken

Zwei Drittel aller Häuser sind nach wie vor Energieschleudern

Wer neu baut, sollte sein Energiekonzept von Anfang an auf einen Mix aus konventioneller Heizung und Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme ausrichten, rät der Verband Privater Bauherren (VPB).

Gründe seien nicht nur die steigenden Preise für Öl und Gas, sondern auch der europaweit beschlossene Energiepass, der im nächsten Jahr vermutlich auch in Deutschland eingeführt wird. Der Wert eines Hauses werde dann in Zukunft maßgeblich nach seinem Energieverbrauch bemessen. Wer ein sparsam zu heizendes Objekt besitze, könne beim Verkauf der Immobilie mehr erlösen als der Eigentümer eines energieintensiven Gebäudes.
Besitzer von Altbauten sollten Sanierungsmaßnahmen ins Auge fassen, denn zwei Drittel aller bestehenden Wohngebäude seien nach wie vor große Energieschleudern. »Die energetische Sanierung ist aber immer eine Sache für den Spezialisten. Nur erfahrene Bausachverständige wissen, worauf es dabei ankommt«, sagt VPB-Vorstandsmitglied Rüdiger Mattis. Werde falsch saniert, dann seien oft gravierende Bauschäden die Folge.
Um die eigenen Heizkosten langfristig zu senken, biete sich der nachträgliche Einbau einer Solarwärmeanlage an. Schon mit einer nur sechs Quadratmeter großen Solaranlage lasse sich der Warmwasserbedarf eines Vier-Personen-Haushaltes im Jahresdurchschnitt zu 60 Prozent decken. Werde die Kollektorfläche noch größer gewählt, dann unterstütze die Solaranlage sogar die Heizung.
Den Einbau von Solarwärmeanlagen fördert das Bundesumweltministerium mit einem Zuschuss von 105 bis 135 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Wegen der großen Nachfrage werden in diesem Jahr vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) jedoch vorerst keine Anträge mehr bewilligt.
Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in Berlin rät deshalb, zinsgünstige Kredite der bundeseigenen KfW-Förderbank in Anspruch zu nehmen.
Nach Angaben des Bundesverbandes Solarindustrie (BSi) nimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle jedoch weiterhin Anträge entgegen. Antragsteller erhalten zunächst ein Bestätigunsschreiben. Der Verband geht davon aus, dass die vorliegenden Anträge ab Januar 2006 Stück für Stück bewilligt werden.

Artikel vom 12.11.2005