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Grundstück verkaufen und
Freizeitzentrum neu bauen

Stadt im Gespräch mit Discounter und Bürgern

Bielefeld (bp). Neubau trotz »Ebbe« in der Stadtkasse: Die Bauverwaltung will 7000 Quadratmeter eines 10 000 Quadratmeter-Grundstücks am Rabenhof in Heepen an einen Discounter verkauft werden. Mit dem Erlös soll das Freizeitzentrum (FZZ) Baumheide durch einen Neubau ersetzt werden.

»Wir sind gesprächsbereit,« betonen Hans-Georg Fischer, Vorsitzender der Initiative »Besser leben und wohnen in Baumheide«, Gertrud Imorde-Holland (Freizeit- und Bürgerzentren Bielefeld ) und Michael Seibt von der Freien Scholle, Mitbegründerin der Projektkonferenz Baumheide. Sie lehnen den Plan der Bauverwaltung nicht grundsätzlich ab, aber sie stellen Bedingungen. So dürfe das Zentrum und der Rabenplatz nicht »in die zweite Reihe« an die Donauschwabenstraße verdrängt werden.
Das FZZ am Rabenhof hat einen hohen Investitions- und Betriebskostenbedarf. Dezernent Gregor Moss hat klar gemacht, dass angesichts der Finanznot der Stadt nur das Allernotwendigste investiert werden könne. Das Projekt »Neu gegen alt« sieht nicht nur Moss, sondern auch Fischer, Seibt und Gertrud Imorde-Holland »als Chance für Stadt und Stadtteil«. In einem Gespräch, an dem auch Heeper Politiker und ein Vertreter des potenziellen Investors teilgenommen hat, einigte man sich darauf, zwei Arbeitsgruppen gründen zu wollen.
Die erste AG beschäftigt sich mit dem Raumbedarf eines neuen FZZ. Alle heute angebotenen Leistungen sollen erhalten bleiben, von der Stadtteilbibliothek bis zur Kinderarztpraxis - wenn auch architektonisch kompakter. Das heutige FZZ würde abgerissen. Die zweite AG stellt sich den städtebaulichen Fragen. Erste Vorstellungen gibt es: So solle der Rabenplatz einschließlich seiner Gestaltungselemente erhalten bleiben. Das sei auch notwendig, weil sich Bürger und Sponsoren (in 30 Jahren mit 100 000 Euro) dort engagiert hätten. Der geplante Verbrauchermarkt dürfe keine 08/15-Architektur mit Parkplätzen rundherum werden. Michael Seibt: »Auch ein Discounter kann ein Vorzeigemodell sein.« Fischer: »Vorteilhaft wäre eine komplette Überplanung des Grundstückes, vielleicht sogar einschließlich der Parkflächen des Marktkaufes.« Man freue sich darüber, dass die Verwaltung die Baumheider frühzeitig mit einbeziehe. Gregor Moss habe versprochen, dass nichts gegen die Bürger geschehen solle.
Die Arbeitsgruppen sollen noch in diesem Jahr Ergebnisse vorlegen. Gertrud Imorde-Holland ist vor allem eines wichtig: »Dass das FZZ ein Bürgerhaus bleibt.«

Artikel vom 12.11.2005