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Späte Impulse belohnt

Oberliga: TSG schlägt HSE Hamm glanzlos mit 26:25

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die TSG Altenhagen-Heepen leistete sich in der zweiten Halbzeit ein schier unglaubliches Sammelsurium an Fehlern, wurde von HSE Hamm dafür aber nicht abgestraft, was einiges über die Qualität des Gegners aussagt. Mit 26:25 (13:12) feierte die TSG einen nicht immer ansehnlichen, gleichwohl wichtigen Heimsieg. »Das war das erste Mal, das wir schlecht gespielt und trotzdem gewonnen haben«, grinste Carl-Moritz Wagner.

Das hausbackene Angriffsspiel des Bielefelder Oberligisten musste mit dem Makel leben, ohne »gelernte« ordnende Hand auszukommen. Martin Glüer, der für den angeschlagenen Falk von Hollen als Regisseur in die Bresche springen musste, schaffte es nicht, taktischen Konzeptionen Leben einzuhauchen. Nach dem 3:4 (11.) begann die beste Phase des flinken Linksaußen Janni Werner, der sich bis zum 8:6 (17.) im Alleingang mit Hamm duellierte, unter seinen fünf Toren zwei Heber und ein Siebenmeter. Apropos: Werner (23., 11:9) und Starck (31., 13:12) scheiterten von der »Marke« an Latte und Pfosten, Schraps (33.) brachte den Ball wenigstens im Nachwurf zum 16:13 unter - die erste Führung mit drei Treffern.
Die Hausherren gönnten sich in der Folgezeit den Luxus, Vorlagen des Gegners auszuschlagen und stattdessen die Gäste mit eigenen Unzulänglichkeiten im Spiel zu halten. Glüer, Werner (2) und Starck (2) fabrizierten etliche Fehler. In dieser Phase war es Sven Herrendörfer, der seinem Team mit mehreren Reflexen den Rüc-ken frei hielt. Es blieb eng. Hamms Schlierkamp glückte in der 45. Minute nach langer Zeit wieder der Ausgleich - 18:18 (45.). Als Höhmann gar das 19:20 (50.) markierte, durfte gezittert werden.
Mit der Umstellung auf eine 6:0-Abwehr (»Unsere Deckung war zu statisch. Wir haben nur in die Breite gearbeitet, nicht in die Tiefe«) sowie Falk von Hollen wechselte Trainer Jörg Harke den Erfolg ein. »Falk hat wichtige Impulse gesetzt«. Der »Kopf« erspähte die richtigen Lücken, glich auf 20:20 und 21:21 aus und brachte den neuen Tabellensechsten mit 22:21 (53.) in Front. Zachert, Glüer, Wagner in Unterzahl aus der Hüfte (25:23) und nochmals Wagner behielten einen kühlen Kopf. »Zu Hause ist eben mehr möglich als auswärts«, pustete Werner erleichtert durch.
»Wir haben uns von dem Spiel des Gegners anstecken lassen. Eigentlich untypisch für uns«, beschrieb von Hollen, wie sich die TSG Hamms langsames Aufbauspiel aneignete und sich einschläfern ließ. »Der Dampf, der uns zuletzt ausgezeichnet hatte, war nicht da«. Jörg Harke (»Es fehlte die Frische. Wir haben gespielt wie eine Auswärtsmannschaft«) blieb trotz miserabler Chancenauswertung bewundernswert gelassen und bedauerte nur, dass er angesichts des stets knappen Spielverlaufs nicht - wie eigentlich erhofft - durchwechseln konnte.
In der ersten Runde des WHV-Pokals gastiert die TSG am 7./8. Januar 2006 beim TV Roetgen (Verbandsliga Mittelrhein).
TSG Altenhagen-Heepen: Knop (1.-30.)/Herrendörfer (31.-60.)/Welge (n.e.) - Glüer (4), Werner (6/2), Puls (n.e.), Zachert (1), Schraps (2), Korte (4), Wagner (3), von Hollen (3), Starck (3), Meyer (n.e.).

Artikel vom 14.11.2005