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Große Koalition in Rekordzeit

Schwarzer Bauer und rote Jungfrau

Schloß Neuhaus (mg). In Berlin benötigte man Wochen, im karnevalistischen Schloß Neuhaus dauerte es nur einen Vormittag bis die große Koalition zwischen »Schwarz« und »Rot« stand. Markus Mertens, CDU-Ortsunionsvorsitzender, übernahm die Rolle des Bauern und Horst Stöcker, SPD-Ratsherr, die der Jungfrau.

Da die Finanzen dort wie hier eine wichtige Rolle spielen, wurde als Dritter im Bunde Manfred Jakob, Geschäftsstellenleiter der Sparkasse, als Prinz gewonnen. Ein Mann von Welt, mit viel Geld. Punkt 11.11 Uhr, zwar nicht am Elften im Elften, sondern am Zwölften, konnte Kolping-Karnevalspräsident Klaus Hölting das Dreigestirn dem Neuhäuser Narrenvolk auf dem Kirchplatz vorstellen.
Die große Politik wie auch die Ereignisse in der Heimatgemeinde beleuchteten die drei Karnevalisten mit humorvollen Beiträgen. Der schwergewichtige Bauer, der sich zur CDU bekannte, gestand ein: »Zu Karneval kann ich es verknusen, ungeniert mit einer roten Jungfrau zu schmusen.« Dass das Stadion gebaut wird bei Finke, ist seiner Meinung nach klar, schon wegen der »Pinke-Pinke«. Doch die Politiker seien wieder mal die Bösen, müssen sie doch die Probleme lösen. Seinem Fraktionskollegen Michael Pavlicic riet der Bauer zu einem Friseurbesuch. Mit seinem tollen Schnauzer und Haupt voller Wolle sehe er fast aus wie Kurdenführer Öcalan. Die anmutige rote Jungfrau Horstine bekannte, nicht unbedingt das Ebenbild von Heidi Klum, sondern eher das von Angela Merkel zu sein. Aber sie ging zu den Roten, weil Neuhaus ein verseuchtes Gebiet sei, nur Schwarzgewächs bedecke hier die Erde. Im Karneval sei sie wohl die Schönste in Neuhaus.

Artikel vom 14.11.2005