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Korruptionsaffäre

Sodom und Gomorrha bei VW


Prostituierte fahren auf VW ab. Sie haben an den Sex-Partys für Betriebsräte gut verdient. Wer nicht im Rotlicht-Milieu arbeitet, schüttelt über das Sodom und Gomorrha beim einst so seriösen Autobauer aus Wolfsburg den Kopf. Fünf Millionen Euro beträgt nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG der materielle Schaden durch die Mixtur aus Scheinfirmen, persönlicher Bereicherung, Schmiergeldzahlungen und Bordellbesuchen auf Firmenkosten. Zum materiellen kommt der ideelle Schaden: Das Saubermann-Image von VW hat große, hässliche Flecken bekommen.
Die Herren Gebauer, Schuster, Hartz und Volkert sollen betrogen, Untreue gebilligt und Machenschaften vertuscht haben. Konzern und die Staatsanwaltschaft in Braunschweig werfen ihnen vor, den Arbeitgeber mit einer Kuh verwechselt zu haben, die sie für private Zwecke melken können.
Die Karriere von Peter Hartz, den Kanzler Schröder einst als Deutschlands wichtigsten Reformer feierte, ist sang- und klanglos vorbeigegangen. Sein Nachfolger Horst Neumann von Audi ist eine kluge Wahl. Denn im Gegensatz zur Mutter VW liefert Audi seit Monaten wegen glänzender Verkaufszahlen nur gute Nachrichten. Dietmar Kemper

Artikel vom 12.11.2005