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Torjäger Owen
schockt die
Argentinier

WM-Test: Brasiliens Schützenfest

Genf (dpa). Michael Owen hat England in den Favoritenkreis für die Weltmeisterschaft 2006 geschossen. Mit zwei Toren in den letzten Minuten verhalf der Angreifer von Newcastle United den »Three Lions« in Genf in einem mitreißenden Fußball-Freundschaftsspiel gegen Argentinien zum 3:2-Sieg.

Auch Italien präsentiert sich sieben Monate vor Beginn des Turniers in Deutschland in guter Verfassung und siegte in Amsterdam in der Arena 3:1 verdient gegen ein ersatzgeschwächtes Team der Niederlande. Zu einem 8:0-Schützenfest gegen die Vereinigten Arabischen Emirate nutzte Weltmeister Brasilien seinen Kurztrip in den Nahen Osten.
»Was soll ich über Michael Owen sagen? Er macht aus drei Chancen zwei Tore und ist vielleicht im Moment der beste Torjäger der Welt«, lobte Englands Team-Manager Sven-Göran Eriksson den Angreifer, dessen Stern im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 1998 beim 2:2 gegen Argentinien aufgegangen war.
Als kaum noch jemand der Fans im Stade de Geneve damit rechnete, schlug der 26-Jährige mit zwei Kopfball-Treffern (87./90.+1) eiskalt zu und raubte dem Weltranglisten-Zweiten die Hoffnung auf den ersten Sieg gegen England seit sieben Jahren.
David Beckham, der die Engländer zum 50. Mal als Kapitän aufs Feld führte, lobte die Moral seiner Mannschaft in höchsten Tönen. »Die Leidenschaft und der unbedingte Siegeswille haben mich am meisten beeindruckt«, sagte der Mittelfeld-Regisseur, der Argentiniens Vorrunden-K.o. bei der WM 2002 mit einem verwandelten Elfmeter besiegelt hatte. »Wir haben das zweitbeste Team der Welt geschlagen. So müssen wir auch bei der WM auftreten.« Argentiniens Coach Jose Pekerman, dessen Team durch Hernan Crespo und Walter Samuel zwei Mal in Führung gegangen war, räumte ein: »Die Engländer werden bei der WM eine Schlüsselrolle spielen.«
»Entfesselte Azzurri« (»La Gazzetta dello Sport«) zwangen eine niederländische Mannschaft in die Knie, der auch HSV-Profi Rafael van der Vaart keine entscheidenden Impulse gegen konnte. Ohne den verletzten Ruud van Nistelrooy fehlte »Oranje« der Vollstrecker, um auf die Gegentore durch Alberto Gilardino, Mauro Camoranesi und Luca Toni zu reagieren und die erste Niederlage unter Bondscoach Marco van Basten zu verhindern. »So kommt Italien weit«, glaubt der Florentiner Toni, mit 13 Treffern erfolgreichster Torschütze der Serie A.
Kein Pardon kannte Weltmeister Brasilien in Abu Dhabi mit dem Team der Emirate. Nach einer mageren 1:0-Pausenführung drehte das Team von Carlos Alberto Parreira auf und traf weitere sieben Mal ins Schwarze. An dem Torreigen war auch Lucio vom FC Bayern München beteiligt.
Ergebnis-Überblick Paraguay - Togo 4:2, Südkorea - Schweden 2:2, Finnland - Estland 2:2, Bulgarien - Georgien 6:2, Weißrussland - Lettland 3:1, Südafrika - Senegal 2:3, Schottland - USA 1:1, Argentinien - England 2:3, Rumänien - Elfenbeinküste 1:2, Vereinigte Arab. Emirate - Brasilien 0:8, Niederlande - Italien 1:3, Portugal - Kroatien 2:0, China - Serbien-Montenegro 0:2, Paraguay - Mazedonien 1:0.

Artikel vom 14.11.2005