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Rommel macht's wie Marcelinho

Fußball-Verbandsliga: FCO bezwingt Rhynern 2:1 - Mespe fliegt erneut vom Platz

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Was für ein Paukenschlag: Der FC Bad Oeynhausen schickte den Favoriten SV Westfalia Rhynern mit 2:1 auf die Heimreise. Damit ist der heimische Verbandsligist nun schon acht Spiele ohne Niederlage und klettert rauf auf Platz fünf.

Selbst den Spielern kommt dieser Lauf allmählich unheimlich vor. Denn hätte ihnen vor der Serie jemand prophezeit, nach dem 13. Spieltag 20 Punkte auf dem Konto zu haben, sie hätten wohl laut losgelacht. Doch so hatten die FCO-Akteure gestern tatsächlich die Lacher auf ihrer Seite. Ausgelassene Stimmung herrschte im Stadion an der Leiter nach dem überraschenden Sieg, mit dem die Gastgeber den SV Westfalia Rhynern zurück auf den Boden der Tatsachen geholt haben. Hatte die Mannschaft aus dem Vorort Hamms doch drei Punkte fest eingeplant.
Bei den Hausherren stimmte am Sonntag nicht nur der vorbildliche Einsatz. Auch spielerisch waren sie auf dem tiefen Boden streckenweise in der Lage, brenzlige Situationen zu bewältigen. Dabei hatte es gar nicht verheißungsvoll für die »Blau-Weißen« angefangen. »Wir haben die Anfangsphase total verpennt. Ich habe schon das Schlimmste befürchtet«, gab Schlussmann Andreas Justynski nach dem Schlusspfiff einen Einblick in seine Gefühlswelt.
Bereits nach fünf Minuten musste der Keeper hinter sich greifen. Florian Gehrmann demonstrierte, warum er nicht umsonst zur Zeit als einer der besten Verbandsligastürmer gehandelt wird. Aus 16 Metern schlenzte der 20-jährige Angreifer das Leder ins lange Eck. Die Bad Oeynhausener staunten nicht schlecht, als sie zu diesem frühen Zeitpunkt einem Rückstand hinterher laufen mussten. Von Schock war beim FCO nach dem 0:1 jedoch nichts zu spüren.
Stattdessen feuerten sich die Spieler gegenseitig an und erzielten durch Christian Möller in der 10. Minute per Volleyschuss den Ausgleich. Diese Antwort saß. Nicht nur dem Torschützen tat dieser Treffer gut. Die gesamte Mannschaft hatte die Anfangslethargie abgelegt und es entwickelte sich ein Verbandsligaduell der besseren Sorte. Vor allem das Freistoßtor zum 2:1 durch Eugen Rommel in der 28. Minute war zum Zungeschnalzen. Besser hätte Herthas Marcelinho den Ball nicht über die Mauer in den Winkel zirkeln können.
Hätte David Grohmann zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball auf den in der Mitte wartenden Lukas Dorn quer gelegt, wäre die Zitterparte vorzeitig entschieden gewesen. So musste der FCO bis zuletzt bangen, denn der Platzverweis David Mespes (74.) war alles andere als hilfreich. Das wusste der formschwache Gelb-Rot-Sünder selbst jedoch am besten.

Artikel vom 14.11.2005