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Bei der Feuerwehr über
viele Jahre stets zur Stelle

Rolf Milberg feiert am Mittwoch seinen 80. Geburtstag


Brackwede (ho). Seine Feuerwehr-Karriere kann sich sehen lassen, brachte ihm das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft und das Feuerwehrehrenkreuz für seine Leistungen in der Freiwilligen Feuerwehr ein: Rolf Milberg, langjähriger Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Süd, wird am Mittwoch 80 Jahre alt.
Geboren in Brackwede und hier auch aufgewachsen, absolvierte er nach seiner Schulzeit eine Sattler-Lehre bei den Möller-Werken. Und es traf sich gut, dass sein Arbeitgeber eine Werksfeuerwehr unterhielt. Der trat der ambitionierte Feuerwehrmann 1946 bei, wurde als Oberfeuerwehrmann 1956 stellvertretender Löschabteilungsführer, absolvierte 1960 einen Brandmeister-Lehrgang in Warendorf. Und als in Zeiten des »Kalten Krieges« 1964 eine überörtliche Luftschutzbereitschaft für den Landkreis Bielefeld gegründet wurde, war auch Rolf Milberg dabei: als Bereitschaftsführer.
1966 drückte er noch einmal die (Feuerwehr-) Schulbank, wurde Hauptbrandmeister und 1974 Bezirkssprecher Süd für die Feuerwehren Brackwede, Quelle, Ummeln und Kupferhammer - so hieß die aus der Werkfeuerwehr Möller hervorgegangene Löschabteilung. Später kamen dann auch Senne und Sennestadt dazu. Das Amt übte Rolf Milberg bis 1985 aus.
»Leider muss man mit 60 Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheiden«, bedauert er. Der Feuerwehr ist er dennoch verbunden. Als Ehren-Hauptbrandmeister in der Alters- und Ehrenabteilung weiß Milberg genau Bescheid über »seine« Feuerwehr. Und so ist er bei den Dienstabenden immer gern gesehener Gast, gibt Ratschläge aus seinem reichen Erfahrungsschatz. »Aber nur, wenn ich gefragt werde. Den jungen Leuten soll man nicht reinreden.«
Und so einige »Großschadens-Ereignisse« sind dem rüstigen Pensionär noch gut in Erinnerung. Etwa die Kesselwagen-Explosion im Bereich des Brackweder Bahnhofs, die Flächenbrände in der Lüneburger Heide oder der Hochwasser-Einsatz in Paderborn. Auch bei etlichen Großbränden im Bezirk, bei Wohnungsbränden oder schweren Verkehrsunfällen war Milberg an »vorderster Front« dabei. »Am allerschlimmsten waren die Einsätze, bei denen trotz aller Schnelligkeit und Rettungsbemühungen Menschen umgekommen sind. Die Bilder lassen einen nicht mehr los«, ist Rolf Milberg immer noch erschüttert.
Er freut sich, dass die technische Ausstattung auch der Freiwilligen sich im Laufe der Jahre ständig verbessert hat. »Kein Vergleich zu dem, was wir früher hatten.« Schwieriger sei es für die ehrenamtlichen Tätigen allerdings geworden, vom Arbeitgeber so ohne weiteres für Einsätze frei zu bekommen. »Zu meiner Zeit kein Problem, die Chefs hatten großes Verständnis.«
Und das musste auch Ehefrau Inga über viele Jahre aufbringen. »Lehrgänge, Schulungen und Dienstabende gingen oft genug zu Lasten des Familienlebens.« Einen seiner beiden Söhne schreckte das aber wohl nicht. Klaus Milberg ist heute Chef der Löschabteilung Kupferhammer, und auch von den vier Enkelkindern ist bereits ein Junior bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Ebenso treu wie den Blauröcken ist Rolf Milberg seinem Arbeitgeber geblieben. 49 Jahre arbeitete der Jubilar bei den Möller-Werken in Brackwede, nach Tätigkeit in der Sattlerei später im kaufmännischen Bereich.

Artikel vom 14.11.2005