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Westfalia streicht Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Wohnmobilbauer sollen außerdem ohne Lohnausgleich fünf Stunden länger arbeiten


Von Alexander Gionis
Rheda-Wiedenbrück (WB). Bei den Mitarbeitern der Daimler-Chrysler-Tochter Westfalia Van Conversion am Standort Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) geht die Angst um. Nachdem aufgrund der Verlagerung der Produktion des Wohnmobils »James Cook« nach Düsseldorf der Abbau von 110 Arbeitsplätzen in Rheda-Wiedenbrück bereits beschlossene Sache ist, hat die Geschäftsleitung dem Betriebsrat nun ein weiteres Sparpaket vorgelegt.
Demnach sollen die übrig gebliebenen 130 Mitarbeiter fortan jährlich Einsparungen in Höhe von 2,6 Millionen Euro tragen. Das Unternehmen fordert die Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich, den kompletten Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie den Wegfall von fünf Urlaubstagen pro Jahr.
»Dieses Paket ist für uns nicht diskutabel«, sagte Betriebsratsvorsitzender Petros Mentis gestern in einem Pressegespräch bei der IG Metall in Gütersloh. Deren erster Bevollmächtigter und Geschäftsführer, Bundestagsmitglied Klaus Brandner (SPD), beurteilte das Sparpaket der Westfalia Van Conversion als eine »hohe Hürde«, die vermuten lasse, sie sei bewusst so hoch gesetzt worden, um mit dem Standort Rheda-Wiedenbrück »Katz und Maus zu spielen«.
Mit Hilfe der Gewerkschaft möchte der Westfalia-Betriebsrat nun einen neuen Sparvorschlag einfordern. Das nächste Gespräch mit der Geschäftsleitung ist für kommenden Mittwoch, 16. November, terminiert. Geschäftsführer Andreas Maas hatte zuvor erklärt, das Unternehmen müsse »nachhaltig wettbewerbsfähig« gemacht werden.

Artikel vom 11.11.2005