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Schließung
angedroht

Berliner Schaubühne


Berlin (dpa). Die Berliner Schaubühne droht mit einer Schließung des Theaterbetriebs zum Ende der Spielzeit 2006/2007. Die Entscheidung des Berliner Senats, den Etat des Theaters für 2006 um 600 000 Euro zu kürzen, stelle die Arbeit der Schaubühne in Frage, hieß es gestern aus dem von Regisseur Thomas Ostermeier geleiteten Haus. Zuvor hatte der Parlaments-Hauptausschuss beschlossen, der unter dem Dach der Schaubühne arbeitenden Tanzcompagnie von Sasha Waltz einen eigenen Haushaltstitel von 600000 Euro zu widmen. Damit solle die Arbeit des renommierten Ensembles gesichert werden, sagte Wolfgang Brauer (Linkspartei).
Mit der Entscheidung reduziert sich der Förderbetrag für die Schauspielsparte der Schaubühne von derzeit 12,88 Millionen auf 11,68 Millionen Euro jeweils für 2006 und 2007. Mit diesem Geld könne man »vernünftiges Sprechtheater« machen, sagte Brauer. Die Schließungsdrohung wertete er als »billigen Erpressungsversuch« der Schaubühne.
Nach Darstellung der Schaubühne sei es zwar sinnvoll, die Arbeit Sahsa Waltz' auf eine ausreichende finanzielle Basis zu stellen. Mit jährlichen Zuwendungen, die um mindestens 2,3 Millionen Euro unter denen anderer Berliner Theater liegen, könne die Schaubühne ihre Arbeit nicht mehr erfolgreich weiterführen.

Artikel vom 11.11.2005