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Erstes Rind
aus dem Kreis

BSE-Fall in Borgholzhausen

Borgholzhausen (kan). Bei dem jetzt bekannt gewordenen BSE-Fall in Borgholzhausen handelt es sich um das erste im Kreis Gütersloh geborene Tier, bei dem Rinderwahnsinn festgestellt worden ist. Die Kuh, die im Januar 2001 im Brockhagener Schlachthof Uhlemeyer positiv getestet worden war, stammte aus dem niedersächsischen Kreis Ammerland.

Die sechsjährige Milchkuh aus Pium, die kein auffälliges Verhalten aufgewiesen hatte, wurde am vergangenen Freitag im benachbarten Niedersachsen geschlachtet. Der BSE-Schnelltest, der bei allen Rindern ab 24 Monaten nach der Schlachtung durchgeführt wird und in diesem Fall vom tierärztlichen Institut der Georg-August-Universität Göttingen ausgewertet wurde, war positiv. Wie gestern berichtet, bestätigte sich der Verdacht, nachdem das Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald eine weitere Gehirnprobe untersucht hatte.
Laut BSE-Verordnung müssen die direkten Nachkommen der Kuh - es sind drei - und die so genannten Kohortentiere getötet werden. Dabei handelt es sich um 13 Rinder, die ein Jahr vor oder nach der Geburt der an BSE erkrankten Kuh auf dem Hof geboren wurden. »Die Fütterung mit Tiermehl war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht verboten. Da alle dasselbe gefressen haben, besteht die Gefahr, dass weitere Tiere betroffen sind«, erklärte Carola Adenauer, Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, gestern auf WB-Anfrage. Direkte Ansteckungsgefahr gebe es nur bei den Nachkommen der Kuh.
Die Tötung dieser 16 Tiere, die natürlich auch auf BSE getestet werden, soll nach Auskunft des Kreises innerhalb der kommenden drei Wochen erfolgen. Zwölf von ihnen befinden sich noch auf dem Hof in Borgholzhausen, vier wurden jedoch bereits verkauft. Diese Rinder hat die Kreisveterinärbehörde anhand der Papiere inzwischen ausfindig gemacht: Zwei Tiere befinden sich in Spanien, je eines in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Die zuständigen Behörden wurden informiert.
Es bestehe kein Anlass zur Sorge, betonte Kreisveterinär Dr. Bernhard Beneke. Die Schnelltests, die seit rund fünf Jahren für alle Rinder ab 24 Monaten vorgeschrieben seien, seien sehr effektiv. Gleichzeitig versicherte er, dass das Fleisch der betroffenen Tiere vernichtet werde und auf gar keinen Fall in den Handel gelangen könnte.
Im Kreis Gütersloh werden jährlich etwa 25 000 Rinder geschlachtet und monatlich rund 1200 Schnelltestes durchgeführt. Allein im vergangenen Jahr wurden 23 661 Tiere geschlachtet - 17 961 waren mindestens zwei Jahre alt und wurden daher getestet.

Artikel vom 11.11.2005