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Kontrolle aller
Biogas-Anlagen


Zeven (dpa). Nach dem Unfall in einer Biogasanlage in Rhadereistedt bei Zeven (Kreis Rotenburg) mit vier Toten lässt das Land Niedersachsen alle vergleichbaren Anlagen überprüfen. Die Betreiber seien zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen aufgefordert worden, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Unterdessen untersuchen Gutachter das Unglück. Dabei hatten fünf Menschen hochkonzentrierten Schwefelwasserstoff eingeatmet. Vier von ihnen starben daran. Das fünfte Opfer liegt weiter in einer Klinik.
Nach Angaben von Polizei und Umweltministerium ist noch unklar, woher die hochgiftige Gaswolke stammte. Sie könne sowohl aus einem Tankwagen als auch aus der Mischgrube der Anlage entwichen sein. Der Tankwagen hatte in der Betriebshalle organischen Abfall aus der niederländischen Pharmaindustrie entladen.
Alle Biogasanlagen in Niedersachsen, die neben Biomüll und Gülle auch Tierreste verarbeiten, müssen ihren Betrieb umgehend überprüfen. Sie dürfen vorerst auch keine Mischungen bestimmter Abfälle mehr einsetzen. Außerdem sollen spezielle Warngeräte an die Beschäftigten der Firmen ausgegeben werden, die sie vor einer zu hohen Schadstoffkonzentration warnen.

Artikel vom 11.11.2005