11.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der verborgene Sinn weggeworfener Dinge

Brackweder Schüler und Bielefelder Künstler erfolgreich

Von Ruth Matthes
Herford/Bielefeld (WB). Recht zügig hat sich die Jury am Mittwoch auf die Gewinner des 4. Recycling Kunstpreises geeinigt. Nach zwei Stunden war unter 120 Einsendungen von Künstlern aus ganz Nordrhein-Westfalen und 23 Schülerarbeiten aus Ostwestfalen-Lippe die Wahl getroffen.

Wie bereits in den Jahren zuvor war das Motto »Der verborgene Sinn weggeworfener Dinge«. Den hat nach Ansicht der Jury Wolfgang Brenner aus Borchen mit seiner Dia-Installation »Highway« besonders gut eingefangen. Er entführt den Betrachter anhand von vier nachträglich bearbeiteten Dias in die USA. Seine Themen sind sowohl die Sichtbarmachung der Vergänglichkeit als auch der Eingriff des Menschen in die Natur. Das Preisgeld umfasst 200 Euro.
Den zweiten, mit 750 Euro dotierten Platz belegte die Krefelderin Karin Besser mit ihrer poetischen Spiegel-Installation »Fenster beflügeln«.
Der dritte, mit 500 Euro dotierte Preis geht an den Bielefelder Künstler Hinrich Schmieta für seine »Zettelsammlung«. Er sammelte weggeworfene Notizzettel, die er dann in einem Computer-Programm abrufbar machte.
Bei den Schülerarbeiten siegte die Klasse 8 d der Gesamtschule Brackwede mit ihrer Installation »Es ist angerichtet«. An einer langen Tafel hatten die Schüler diverse Gerichte und Begriffe rund um das Thema »Essen« - vom Hamburger bis zur Tortenschlacht -Êwörtlich genommen und als humorvolles Objekt dargestellt. Die Klasse darf sich nun über das Preisgeld von 400 Euro freuen.
Wie Juror und Vorstandsmitglied des veranstaltenden Arbeitskreises Recycling, Udo Holtkamp, berichtete, hätten sich die Juroren - darunter Jan Hoet (MARTa) und Dr. Thomas Kellein (Kunsthalle Bielefeld) - positiv über die Qualität der eingereichten Arbeiten geäußert und sich deutlich für eine Wiederholung ausgesprochen.
Die Teilnehmerzahl habe sich sowohl bei den Bildenden Künstlern als auch in der Sparte Schüler knapp verdoppelt. Kultur

Artikel vom 11.11.2005