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Atomwaffen in Terroristenhänden

BND-Chef Hanning warnt vor unvorstellbaren Konsequenzen


Berlin (dpa). Experten aus aller Welt haben vor der Gefahr von Massenvernichtungswaffen in Terroristen-Händen gewarnt. Der internationale Terrorismus und die Weiterverbreitung solcher Waffen werde »in den nächsten Jahren die größte Bedrohung für unsere westliche Zivilisation darstellen«, sagte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, gestern bei einem BND-Symposium in Berlin.
»Falls sich die Befürchtungen bewahrheiten und auch der Iran in den Besitz von Nuklearwaffen gelangt, hätte dies unabsehbare Folgen für die Sicherheitsarchitektur im gesamten Nahen und Mittleren Osten«, sagte Hanning. Der BND-Chef verwies darauf, dass immer mehr Staaten über das technische und industrielle Know-how zur Produktion von Massenvernichtungsmitteln verfügten. Je stärker sich dieses Wissen auch in Entwicklungsländern verbreite, desto schwieriger werde die internationale Kontrolle. Hanning betonte, Terrorgruppen verfügten nach BND-Erkenntnissen derzeit nicht über einsatzbereite Nuklearwaffen. Er warnte eindringlich vor der Möglichkeit, dass Terroristen nicht nur in den Besitz biologischer und chemischer Waffen, sondern auch von Nuklearwaffen kommen könnten. Die Konsequenzen seien unvorstellbar.

Artikel vom 11.11.2005