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Biosphären-Reservat

Ein Wort - viele Fragezeichen


Der Beschluss des nordrhein-westfälischen Landtags vom 3. Mai 1991 war einstimmig und ist eindeutig: Einen Nationalpark Senne soll es erst dann geben, wenn das Militär den Truppenübungsplatz aufgibt. Doch an einen solchen geordneten Rückzug aus der Senne ist überhaupt nicht zu denken. Also ist es nur folgerichtig, die Nationalparkpläne ruhen zu lassen.
Nunmehr ist ein Biosphärenreservat in der Egge ins Gespräch gebracht worden. Mal ist von einem Reservat, mal von einem Park die Rede, mal heißt es Reservat oder Park Egge/Diemeltal, dann wieder Weserbergland.
Wie dem auch sei: Der Bürger kann mit dem Begriff Biosphärenreservat wenig anfangen. Ferner gehen die Grünen schon wieder auf die Barrikaden und sprechen von halben Sachen in OWL. Schließlich könne ein Nationalpark ein neues wirtschaftliches Standbein für den Heilgarten Deutschlands werden und mindestens 1000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Wie gesagt: Alles nur Zukunftsmusik, denn derzeit gibt das Militär in der Senne den Ton an.
Der Schutz von Natur und Umwelt ist ein großes Ziel - notwendig und unbestreitbar. Deshalb muss die Region bei diesem Thema mit einer Stimme sprechen und vor allem die Bürger beteiligen. Auch eine griffige Bezeichnung des Vorhabens tut gut. Mit Biosphärenreservat kann der Staat keinen Staat machen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 11.11.2005