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Terror in Jordanien

Mann des Ausgleichs als Ziel


Nun hat der Terror der Selbstmordattemtäter auch das Königreich der Haschemiten getroffen. Aus der Sicht der Terroristen um den mutmaßlichen Drahtzieher, den Jordanier Mussab al-Sarkawi, ist König Abdullah ein »Verräter des Islam«. Er bemüht sich in der Krisenregion Nahost um eine Politik des Ausgleichs, unterhält enge Beziehungen zu den USA und Großbritannien und bewahrt trotz vieler Anfeindungen aus den arabischen Nachbarländern seit Jahren das gute Verhältnis zu Israel, das seit dem Friedensvertrag von 1994 besteht.
Und dies, obwohl mehr als 60 Prozent der Bürger Jordaniens Palästinenser sind. Der Hass auf die israelischen Besatzer in den Palästinensergebieten ist auch in Jordanien entsprechend groß.
Wie blindwütig die Terroristen zugeschlagen haben, zeigt die Tatsache, dass ausgerechnet eine jordanische Hochzeitsgesellschaft ein Ziel des Bombenterrors in Amman war. Selbst der Islamische Dschihad, eine radikale Palästinenser-Gruppe verurteilte die Tat.
Man kann König Abdullah nur genügend Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Terror wünschen. Männer, die Politik mit Augenmaß betreiben, braucht diese Region, um Frieden zu finden.Friedhelm Peiter

Artikel vom 11.11.2005