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An Geschehnisse vom
9. November erinnert

Ausstellung ist bis zum 27. Januar zu sehen

Von Stefan Wolff (Text und Foto)
Herford (HK). Dicht gedrängt standen und saßen die Menschen in dem langen und schmalen Gang des ehemaligen Zellentraktes des Rathauses, als am Mittwochabend das Kuratorium »Erinnern Forschen Gedenken« eine Ausstellung eröffnete, die an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 im Kreis Herford erinnert.

In seinem Grußwort stellte Bürgermeister Bruno Wollbrink die Frage in den Raum, was geschehen wäre, wenn die Herforder Bürger nicht bei der passiven Ablehnung der Ausschreitungen gegenüber ihren jüdischen Mitbürgern, die ein Brief des damaligen Bürgermeisters Fritz Kleims dokumentiert, geblieben wären, sondern sich aktiv gegen die Judenverfolgung eingesetzt hätten. Der stellvertretende Landrat des Kreises Herford, Hartmut Golücke, hob hervor, dass die Ausstellung auch Geschehnisse in den anderen Kommunen des Kreises berücksichtige und dem Engagement weiterer Initiativen aus dem Werrekreis Raum gebe.
In die Ausstellung führte Kuratoriumsmitglied Jutta Heckmanns die Anwesenden ein. Bereits die erste Ausstellung im Zellentrakt, »Anne Frank war nicht allein«, hätten 40 Schulklassen mit rund 1000 Schülern besucht, berichtete sie.
Die Geschehnisse der Reichspogromnacht in Herford führten anschließend Jörg Militzer und die Schülerinnen des Friedrichs-Gymnasiums Herford, Antonia Richter und Alexandra Lademann, den Ausstellungsbesuchern vor Augen, als sie im Wechsel Erlasse und Aktennotizen zur Judenverfolgung und Erinnerungen von Zeitzeugen vorlasen.
Die Ausstellung in der Gedenk-, Dokumentations- und Begegnungsstätte »Zellentrakt« im Herforder Rathaus kann bis zum 27. Januar jeden Samstag von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung, % 189 257, besichtigt werden.

Artikel vom 11.11.2005