11.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Faszinierende
Fabelfiguren

Ausstellung zum Thema »Filzen«

Espelkamp (KaWe). Mit Nadel und Faden kann man weit mehr machen, als nur zu nähen. Davon konnten sich die Besucher der Ausstellung »Filzen-Fabelhaft« jetzt in der Stadtbücherei überzeugen. Immer wieder »pieksten« Matthies (7) und Matthias (8) mit einer Nadel in ein Wollknäuel und zeigten so, wie das Nadelfilzen funktioniert.

In der Ausstellung zeigte Kursleiterin Ulla-Maija Jodat Taschen, Trolle oder Schals, die in Filztechnik entstanden sind. Sowohl eigene Werke, als auch die ihrer Kursteilnehmer waren bei der Vernissage zu bestaunen.
Ulla-Maija Jodat gibt seit 1998 Kurse an der Volkshochschule und seit zwei Jahren führt die gebürtige Finnin Interessierte in die Technik des Filzens ein. Die Ausstellungseröffnung war gleichzeitig ein freudiger und auch etwas wehmütiger Anlass. Denn Jodat, die seit etwa 40 Jahren in Espelkamp lebt, verlässt das VHS-Kursleiter-Team. »Ich höre mit einem guten Gefühl auf, denn ich habe eine tolle und engagierte Nachfolgerin gefunden«, sagte Jodat. Von nun an wird Ursula Sparmeier das Filzen in der Region weiter bekannt und beliebt machen.
»Hier in der Stadtbücherei sind nicht nur viele schöne Stücke ausgestellt, sondern auch viele Filztechniken zu sehen«, erklärte Jodat. Sie selber trug eine Anstecknadel in Form eines Reptils. Auch die hatte sie aus Filz selber gemacht. Beim Nadelfilzen wird immer wieder mit einer speziellen Nadel in Wolle gestochen So können am Ende dreidimensionale Arbeiten entstehen.
Das traditionelle Filzen, woran wohl auch die meisten beim Wort Filzen denken, ist das mit Wasser und Seife. Weit neuer ist die Technik des Waschmaschinen-Filzens. »Wenn man körperlich nicht mehr so fit ist, muss man nicht auf das Filzen verzichten«, sagte Jodat. Dabei wird ein Objekt - beispielsweise eine Dose - mit Wolle umwickelt und dann zur Wäsche in die Maschine gegeben. »Natürlich braucht man dazu die richtigen Tipps und Kniffe. Und die gibt es in den VHS-Kursen«, lachte Jodat und verriet - augenzwinkernd - weiter nichts über diese Technik.
Gleich beim ersten Betrachten der Ausstellung fällt auf, dass zahlreiche Märchengestalten, Fabelwesen und Trolle in den Vitrinen sitzen. »Vieles orientiert sich an den Geschichten von den Mumins. Diese Fabelfiguren sind bereits 50 Jahre alt. Autorin Tore Jansson hat schöne Geschichten über diese Wesen geschrieben«, erzählt Sabine Berges, Leiterin der Stadtbücherei und hat sofort das passende Buch zur Hand.
Bei der Eröffnung der Ausstellung überreichte Ute Schumacher (VHS) der scheidenden Kursleiterin Ulla-Maija Jodat und auch Stadtbüchereileiterin Sabine Berges - als Dank für die Nutzungsmöglichkeit der Räumlichkeit - einen Blumenstrauß. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Dezember während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen.

Artikel vom 11.11.2005