11.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Diabetes bleibt
oft unentdeckt

Aktionstage in den Apotheken

Warburg/Kreis Höxter (WB). Die Apotheker im Altkreis Warburg beteiligen sich an der Aktion Welt-Diabetes-Tag, die gestern gestartet ist und bis Mittwoch, 16. November, dauert. Während bundesweit mit rund 8500 Apotheken zwar elf Prozent mehr als im Vorjahr und damit etwas weniger als die Hälfte mitmachen, sind in Westfalen-Lippe mit 2020 Apotheken fast alle dabei.

In diesem Jahr sind die Schwerpunkte »Diabetes« und »Diabetischer Fuß«. Zweck der Aktion ist es, auffällige Blutzuckerwerte festzustellen und Betroffene dem Arzt zur weiteren Diagnose und Therapie zu empfehlen. Es geht auch um Aufklärung über Diabeteserkrankungen.
In den Apotheken wird Blutzuckerwert, Blutdruck und Körpergewicht gemessen und der Body-Maß-Index (BMI) ermittelt. »Die als Zuckerkrankheit genannte Diabetes ist nicht nur die am meisten verbreitete Volkskrankheit, sie ist auch am häufigsten unentdeckt«, wissen die Apotheker. Allein in Westfalen-Lippe dürfte es 150 000 bis 200 000 Diabetiker geben, die noch nichts von ihrer Krankheit wissen. Diabetes sei die Volkskrankheit Nummer eins.
Bei der Diabetes-Aktionswoche vor einem Jahr sind in Westfalen bei 11,8 Prozent der geprüften Personen erstmals erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt worden. Bundesweit waren es sogar 12,4 Prozent. Der Blutzucker wurde in Deutschland bei 10 000 Kunden gemessen, die nach eigenen Angaben nicht an Diabetes litten. Die Apotheken verwiesen mehr als 1200 mit dem Verdacht auf Diabetes an einen Arzt. So können Menschen mit Diabetes frühzeitig behandelt und auch die Gesundheitsausgaben gesenkt werden.
In Deutschland gibt es zwei Millionen unentdeckte Diabetiker. Die Apotheken kümmern sich nicht nur intensiv um die sechs Millionen Diabetiker, die bereits ärztlich behandelt werden. Durch spezielle Beratung und Aktionen soll auch die Dunkelziffer gesenkt werden.
25 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einem erhöhten Diabetes-Risiko. Die Apotheken informieren die Betroffenen durch Ernährungsberatung und Gesundheits-Checks und helfen, das individuelle Risiko zu senken. Dazu zählen besonders Übergewicht, mangelnde Bewegung und genetische Veranlagung. Schon durch eine Ernährungsumstellung kann die Gefahr gemindert werden.

Artikel vom 11.11.2005