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Reisen machen
das Leben reicher

Es lohnt sich, den Weg nach draußen zu suchen


Von Thomas Albertsen
Die Winterreise-Saison hat noch nicht begonnen, da buhlen die großen Touristik-Konzerne schon um die Kunden für den Sommer 2006. Die Zeiten, in denen der Trend zum Zweit- und Dritturlaub gehen, sind allerdings vorbei. In politisch unsicheren Zeiten, wenn deutliche Signale für eine nachhaltige Gesundung des Arbeitsmarktes nach wie vor fehlen, sitzt das Geld nun einmal nicht mehr so locker. Saftige Kerosin-Zuschläge, ständig steigende Bahn-Preise und Sprit-Rechnungen auf Rekordniveau sind nicht gerade Konsumanreize, wenn denn auch noch eine Mehrwertsteuer-Erhöhung (fast) beschlossene Sache ist.
Eine Reise sollte allerdings nicht nur unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet werden. Sieht man mal vom reinen Strand- oder Pool-Urlaub ab, so sind die Begegnungen mit anderen Regionen - ob nun in Deutschland, den Nachbarstaaten oder in der Ferne - auch ein kulturelles Erlebnis, sprich: eine Bereicherung des Lebens. Man erweitert seinen Horizont, lernt, die Dinge zu relativieren und kommt häufig zu der Erkenntnis: Das Gejammer in Deutschland ist oft unberechtigt. Blickt man über die Grenzen, so mag andernorts vieles besser sein - aber vieles ist eben auch anders, wenn nicht sogar schlechter.
In jedem Fall aber ist das Erlebnis einer Reise mit Eindrücken verbunden, die ein Gewinn für das Leben darstellen. So gesehen, lohnt es sich auch bei steigenden Kosten, den Weg nach draußen zu suchen. Erlebnisse und Erfahrungen, die man auf Reisen macht, können einem nie mehr genommen werden. Auch darin liegt ein Mehrwert - und er ist nicht einmal steuerpflichtig.

Artikel vom 15.11.2005