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Neubau für sieben Millionen

Stanger will im Mai 2006 wieder in Produktion gehen

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Sechs bis sieben Millionen Euro wird der Neubau der Firma Stanger am Industriegebiet an der Hafenstraße zwischen dem Kanal und der B 239 kosten. Diese Zahl nannte gestern der Firmeninhaber Andreas Deranco im Gespräch mit der ESPELKAMPER ZEITUNG.
Andreas Deranco, Inhaber der Firma Stanger. Foto: Archiv

Derzeit würden Gespräche unter anderem mit der Stadt Espelkamp und dem Umweltamt geführt, um Detailfragen zu klären. Am gestrigen Donnerstag hatte Andreas Deranco das Konzept des Neubaus erläutert. Es sei von verschiedenen Stellen für gut befunden worden. Bereits in der kommenden Wochen wolle er dann die ersten Daten einreichen.
Wenn alles nach Plan verlaufe, solle bereits in diesem Monat der Humus auf dem Grundstück, das die Firma Stanger bereits erworben hat, abgetragen werden, und Deranco rechnet dann auch schon mit dem ersten Spatenstich. Im Mai des kommenden Jahres soll dann die Produktion am neuen Standort wieder aufgenommen werden. »Wir werden wie bisher etwa 50 bis 52 Mitarbeiter beschäftigen.« Hinzu kämen saisonal bedingt 20 bis 25 Aushilfskräfte.
Zudem betonte Deranco, dass der Bau der neuen Firma ausschließlich mit Unternehmen aus dem Umfeld Espelkamps vorgenommen werde. Die Einrichtung des Neubaus werde darüber hinaus beinahe ausschließlich durch inländische Firmen erfolgen.
Derweil wurden auf dem alten Grundstück der Firma »In der Tütenbeke« 180 Bodenproben entnommen, um zu untersuchen, ob der Boden nach dem Brand vom 31. August durch Chemikalien belastet ist. Denn die Stadt werde das Grundstück nur zurückkaufen, wenn es frei von Altlasten sei, so Deranco. »Die Proben werden in einem Institut in Münster untersucht. Ich gehe aber davon aus, dass wir keine Altlasten auf dem Grundstück haben«, zeigte sich der Firmeninhaber überzeugt. »Wir haben alle Altlasten immer fachgerecht entsorgt.« Sollte es jedoch Rückstände geben, müssten diese zu Lasten der Firma Stanger entsorgt werden. Denn Deranco betonte auch, dass das Grundstück für eine weitere Veräußerung seitens der Stadt in einem einwandfreien Zustand sein müsse.
Zum Bau der neuen Firma am Kanal hat es in dieser Woche eine Bürgerbeteiligung gegeben. Dort hätten auch einige Bürger generell ihre Bedenken geäußert, da das Unternehmen bereits einmal abgebrannt sei, wie Torsten Siemon, Pressesprecher der Stadt Espelkamp, erklärte. »Aber der neue Standort gehört zu einem Industriegebiet, das schon seit den 70er Jahren als solches ausgewiesen ist«, betonte Siemon. Den Bürgern sei aber vermittelt worden sei, dass beim Neubau ein Höchstmaß an Sicherheit beachtet würde. Die Bürgerbeteiligung sei in einem ruhigen Rahmen abgelaufen. Einige Anwohner hätten sich besorgt zum wahrscheinlich höheren Verkehrsaufkommen geäußert und hätten auch Vorschläge zur Verkehrsführung gemacht. »Diese Anregungen wurden aufgenommen und werden schließlich in die Ausschuss-Sitzungen einfließen.« Danach werde es dann eine weitere Bürgerbeteiligung geben, teilte Siemon der ESPELLKAMPER ZEITUNG mit.

Artikel vom 11.11.2005