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»Mantelhaus« kommt »unter den Hammer«

Versteigerung 2006 - Verkehrswert: 3,5 Millionen Euro

Bielefeld (uko). Das so genannte »Mantelhaus«, eines der traditionsreichsten Bielefelder Altstadtgebäude, wird im kommenden Jahr zwangsversteigert. Die Immobilie an der Niedernstraße 5-7, die seit Ende 2004 unter Zwangsverwaltung steht, soll am 15. Februar 2006 im Amtsgericht Bielefeld »unter den Hammer« kommen.

Im Gebäude gegenüber der Altstädter Nicolaikirche sind 25 Mietwohnungen, im Erdgeschoss das Ladenlokal Opitz und im Hinterhaus das »Bistro Noodles« untergebracht. Die Einnahmen daraus - die Nettokaltmiete beträgt jährlich 317 724 Euro - fließen allerdings nicht mehr der Eigentümerin, der Mantelhaus Buddeberg Vermögen und Immobilien GmbH & Co., zu. Rechtsanwalt Philip Ohletz kassiert diese Gelder als Zwangsverwalter.
Die Tradition des Textilhauses Buddeberg reicht bis ins Jahr 1827 zurück. Das Unternehmen residierte stets an der Niedernstraße. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark zerstört; nach dem Wiederaufbau erlangte die Immobilie den Ruf des »Mantelhauses«. Unter der Ägide der Firma Opitz wurden hier stets Wäsche und Aussteuerware verkauft.
Gutachter Klaus Kühn hat für die Immobilie einen Verkehrswert von 3,5 Millionen Euro festgesetzt. Das Mantelhaus liege in einer 1a-Lage, an der Niedernstraße gebe es die höchste Kunden- und Passantenfrequenz. Das jetzige Wohn- und Geschäftshaus war 1961 gebaut worden, Umbauten erfuhr es 1971 und 1986. Im Keller- und Zwischengeschoss befinden sich insgesamt 58 Stellplätze für Pkw. Kühn hat zwar Sanierungsarbeiten als notwendig angesehen, doch ist inzwischen die Heizungsanlage erneuert und die rückwärtige Fassade renoviert worden.

Artikel vom 10.11.2005