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Bus-Aufkleber erklären
Autofahrern die Regeln

Richtiges Verhalten an Haltestellen für mehr Sicherheit

Bielefeld (bp). Die Regelungen der Paragraphen 20 und 16 der Straßenverkehrsordnung sind zwar schon zehn Jahre alt - aber kaum jemand kennt sie. Damit sich das ändert, haben Verkehrswacht, Polizei und BVO Busverkehr Ostwestfalen die Aktion »Wenn der Bus warnblinkt« gestartet.

Zehn Autobusse der BVO wurden auf dem Heck mit großflächigen Aufklebern versehen, die Autofahrer, die dem Bus folgen, kurz und griffig nahebringen, was es bedeutet, wenn dessen Warnblinker bei der Anfahrt an Haltestellen eingeschaltet werden.
Nämlich:
Ein Bus, der eine Haltestelle ansteuert und warnblinkt, darf nicht überholt werden,
Erst, wenn der Bus hält, dürfen Autofahrer mit Schrittgeschwindigkeit, maximal sieben Stundenkilometer, vorsichtig vorbei fahren.
Auch der Gegenverkehr darf an einem Bus, der an der gegenüber liegenden Straßenseite hält, nur in Schrittgeschwindigkeit vorbei fahren. Polizeipräsident Erwin Südfeld, Schirmherr der Verkehrswacht, und Uwe Flöß, ranghöchster Polizist in Bielefeld, betonen: »Wer einen solchen Bus mit Tempo 40 passiert oder überholt, kann seinen Führerschein für vier Wochen einbüßen.«
Uli Jaeger, BVO-Geschäftsführer, betont, dass jeder der zehn Busse jährlich 60- bis 70 000 Kilometer auf den Straßen der Stadt unterwegs ist: »Diese Autobusse werden gesehen!« Man wolle vorbeugend etwas tun, ergänzt Südfeld. Dr. Eckhard Küter (1. Vorsitzender der Verkehrswacht) weiß, dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen und Beinah-Unfällen kommt, denn Gefahrenpunkte für Schüler und andere Fahrgäste würden sich vor allem beim Überqueren der Fahrbahnen im Bereich der Haltestellen ergeben. Da, wo die Situation besonders kritisch werden kann, sind die Fahrer verpflichtet, das Warnblinklicht einzuschalten. In Bielefeld ist das der Fall an Haltestellen auf der Stapenhorststraße (Höhe Oetkerhalle), in Jöllenbeck an der Dorfstraße (Adlerdenkmal), in Theesen auf der Jöllenbecker Straße (Homannsweg), in Dornberg am Bezirksamt Wertherstraße und auf der Babenhauser Straße sowie in Brake am Klippenweg.
Thomas Güttler, Geschäftsführer der Verkehrswacht, betont, dass nicht nur Autofahrer besondere Vorsicht an den Haltestellen walten lassen sollten, sondern vor allem auch die Fahrgäste. Sie sollten sich ausreichend Zeit auf dem Weg zur Haltestelle nehmen, Kinder sollten frühzeitig zur Haltestelle geschickt werden, damit sie nicht im letzten Moment über die Straße laufen, um den Bus noch zu erwischen und mit kleinen Kindern sollte das Verhalten auf dem Weg zum Bus und an der Haltestelle regelmäßig geübt werden.

Artikel vom 10.11.2005