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Bei »Rotlicht-Razzia«
auch Waffen entdeckt

Ausländerbehörde schiebt 31 Frauen ab


Bielefeld (WB). Großrazzia gegen mutmaßliche Menschenhändler: Das Bielefelder Kommissariat für Organisierte Kriminalität hat Dienstagabend neun Objekte in Herford (2), Bünde (2), Bielefeld, Gütersloh, Espelkamp, Lage und Osnabrück durchsuchen lassen. Dabei handelte es sich um Bordelle, aber auch um Wohnungen, in denen Frauen der Prostitution nachgegangen sind.
Der Polizeiaktion, an der etwa 100 Beamte beteiligt waren, waren mehrmonatige Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft vorausgegangen. Sie richten sich gegen zwei Russlanddeutsche aus Herford und Osnabrück. Die Männer sollen Köpfe einer Bande sein, die seit Jahren Frauen aus Osteuropa nach Deutschland schleust, um sie hier als Prostituierte einzusetzen.
Insgesamt wurden 48 Frauen in den Bordellen und Wohnungen angetroffen und zur Vernehmung nach Bielefeld gebracht. 31 hielten sich illegal in Deutschland auf, 26 von ihnen wurden bereits der Ausländerbehörde übergeben.
In den durchsuchten Gebäuden fanden Polizisten mehrere tausend Euro, Pässe, Fälscherutensilien, Schusswaffen und Munition. Was davon den Hauptverdächtigen zugeordnet werden kann, steht noch nicht fest. Die Männer befinden sich deshalb weiterhin auf freiem Fuß.

Artikel vom 10.11.2005