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Kirchenlieder in ein
neues Gewand hüllen

Detlev Block liest in Senne aus seinen Werken


Senne (gal). »Gedichte zu schreiben, ist die höchste und beglückendste Tätigkeit für mich.« So umschrieb der Theologe, Schriftsteller und Lyriker Detlev Block seine Profession, die mittlerweile zur Herausgabe von 80 Büchern über geistliche Lieder, Profan-Lyrik, Meditation und neuerdings auch Astronomie (»Sternbilder und Planeten«) führte. Dazu kommen noch Kinder-und Sachbücher, die hauptsächlich für Kindergärten gedacht sind. Die Friedens-Kirchengemeinde Senne I hatte den vielseitigen, in Ruhestand lebenden Pfarrer zu einem gut besuchten Vortrag über seine Lyrik und Kirchenlieder eingeladen, der durch den Kirchenchor musikalisch begleitet wurde.
Die Motivation für das Schreiben neuer Kirchenlieder seien die schönen, alten Melodien im Gesangbuch gewesen, deren Texte oft nicht zur heutigen Lebenssituation passten und denen er ein neues Gewand geben wolle. Inzwischen wenden sich zeitgenössische Komponisten an ihn, um für seine Liedverse neue Melodien zu schreiben. Als Beispiel wurden zwei Lieder des Liedermachers Siegfried Fietz in einer neuen CD-Produktion vorgestellt, die im Stil des Sakro-Pop eine gewisse Popularität besonders auf Kirchentagen erlangten.
Im ersten Teil des Abends trug Detlev Block (Jahrgang 34) Ausschnitte aus seiner Profanlyrik - von ihm als Seismograph der »Res Humana« bezeichnet - gekonnt, nuanciert vor und nahm den Zuhörer mit in seine bebilderten Selbstgespräche. Auffallend war die absolute Verknappung seiner Verse, die er für sich schon seit 40 Jahren schreibt, die aber gleichwohl zur Verkündigung werden können. Als Beispiele rezitierte Block unter anderem »Mit Kinderaugen«, »Bußpredigt« und einige andere Verse, immer mit einem theologischen Hintergrund.
Auf der Suche nach brauchbaren Liedern für Trauung, Taufe und Beerdigung, die auch aktuell junge Leute ansprechen können, begann Block seine Arbeit am Kirchenlied, um die es im zweiten Teil des Abends ging. Ausgehend von klassischen Melodien kam auch bald die Verbindung zur Popularmusik, die zu Aufträgen für Kirchentagslieder führte. Hierzu wurde im Publikum Kritik an den manchmal etwas seichten Arrangements geäußert, die nicht zu seinen »gebrochenen«Versen passten.
Der Lyriker Block verwies auf die verschiedenartigen musikalischen Vorlieben, die auch diese Art der Kirchenlieder dulden müsse.
Herzlicher Beifall und ausgesprochener Dank von Dietrich Lipps beendeten einen hoch interessanten Abend.

Artikel vom 11.11.2005