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Atemlos, nicht hilflos!

Bei Atemwegsinfekten auf Anzeichen einer COPD achten

Seit 2002 besteht mit dem »World COPD Day« ein jährlicher Aktionstag zu der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD. In diesem Jahr haben Initiativen am 16. November unter dem Motto »Breathless not Helpless!« darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig eine frühzeitige Diagnose und Therapie der Erkrankung für die Lebensqualität der Patienten sind.
Atemnot ist das Hauptsymptom der chronischen Lungenerkrankung. Allein in Deutschland leiden bis zu fünf Millionen Menschen an COPD, Tendenz steigend.
Vor allem im Herbst und Winter, wenn sich Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten in den Arztpraxen häufen, klagen viele Menschen vermehrt über hartnäckigen Husten und Atemnot. Was die meisten nicht wissen: dies kann bereits ein Hinweis auf eine COPD (chronisch obstruktive Bronchitis, englisch Chronic Obstructive Pulmonary Disease) sein.
Verstärkt durch Infekte der Atemwege, nehmen typische COPD-Symptome wie Atemnot, Husten und Auswurf zu. Vor allem Raucher mit diesen Anzeichen sollten ihre Lunge auf die chronische Lungen-erkrankung untersuchen lassen. Rund 80 bis 90 Prozent aller COPD-Fälle entstehen durch langjähriges Zigarettenrauchen.
Der so genannte »Luftstau« ist eines der Hauptmerkmale der COPD: Eingeatmete Luft bleibt wegen einer chronischen Verengung der Atem-wege in der Lunge gefangen und kann nicht mehr vollständig ausgeatmet werden, es bleibt immer etwas »Restluft« zurück. Diese verhindert, dass die Lunge mit frischer, sauerstoffreicher Luft gefüllt wird - dem Körper fehlt damit unter Belastung die Energie für die Bewältigung körperlicher Arbeit.
Atemnot ist die Folge dieses Luftstaus und Hauptsymptom der COPD. Sie tritt zunächst nur bei körperlicher Belastung auf und wird oft fälschlicherweise als Folge einer Erkältung oder einfach nur als schlechte Tagesform abgetan und ignoriert.
Frühe Therapie
verbessert
die Belastbarkeit
Der »4. World COPD Day« hat verstärkt darauf hingewiesen, dass Atemnot nicht nur eine harmlose Begleiterscheinung des Rauchens ist, sondern Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein kann. Weltweit haben sich sich Lungenfachärzte, Fachverbände und Patientenorganisationen mit Aufklärungsaktionen an die Öffentlichkeit gewandt, um ein besseres Verständnis für die Erkrankung COPD zu erreichen und die Bevölkerung zu informieren. Hierbei wurde besonders darauf hingewiesen, wie wichtig eine frühe Diagnose und Therapie für die Lebensqualität der Patienten sind.
»Breathless not Helpless!« - atemlos, aber nicht hilflos - ist auch ein positiver Aufruf an Patienten, bei denen die Diagnose COPD bereits gestellt wurde. Denn neben therapiebegleitenden Maßnahmen, wie Lungensport und gesunder Ernährung, gibt es bronchienerweiternde Medikamente, die eine rasche Besserung der Beschwerden schaffen können.
Je früher eine Therapie einsetzt, desto eher kann die Atemnot gemindert, die Belastbarkeit gesteigert und somit die Lebensqualität der Betroffenen effektiv verbessert werden.

Artikel vom 18.11.2005