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Arminia effektiver
als die Bayern

Jede dritte Chance wird genutzt

Bielefeld (WB/dis). Die eiskalten Knipser aus Ostwestfalen: Der DSC Arminia Bielefeld ist die effektivste Mannschaft der Fußball-Bundesliga. Effektiver sogar als der FC Bayern München.
Vollstrecker: Isaac Boakye bejubelt eines seiner drei Saisontore für Arminia. Foto: Stefan Hörttrich
Arminia hat zwar nicht viele Chancen. Aber von denen ist jede dritte drin. Aus 50 Möglichkeiten machte Bielefeld 16 Treffer. Dabei taten sie sich anfangs noch so schwer mit dem Toreschießen, belegten nach der Partie gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) nur Platz 14 der Effektivitäts-Tabelle.
Thomas von Heesen stellte das System um. Ab der Begegnung bei Bayer Leverkusen ließ der Arminia-Trainer mit zwei statt einer Spitze spielen und es machte Bumm. Und wie: ein Mal in Leverkusen, drei Mal gegen Hertha, drei Mal in Nürnberg und vier Mal gegen Hannover.
Trotzdem: Seltener als Arminia kommt nur der VfL Wolfsburg gefährlich zum Abschluss. Immerhin: 13 Tore aus 47 Möglichkeiten bedeuten für die Wölfe im Ligavergleich Platz sechs. Die meisten Chancen hat Werder Bremen: 116 (32 Tore). Bayern, hinter Arminia auf Platz zwei, nutzte 85 Anläufe zu 27 Toren. Übernächsten Samstag stehen sich die effektivsten Teams der Liga gegenüber. Arminia wird nicht viele Möglichkeiten bekommen. Doch wer die wenigen so kühl nutzt wie die Blauen, ist auch gegen den Meister nicht chancenlos.
Das wiederum liegt auch an Sibusiso Zuma. Er ist Bielefelds gefährlichster Angreifer, erzielte nicht nur vier Tore, sondern bereitete auch drei vor. Wovon auch schon Sturmpartner Isaac Boakye profitierte. Der Ghanaer sagt: »Es ist nicht wichtig, ob ich die Tore für Bielefeld schieße oder ein anderer. Hauptsache, wir treffen.«
Sieben Mal gelang das am Dienstagabend im Benefizspiel gegen eine Bielefelder Stadtauswahl. Der DSC gewann 7:2 (2:2), ließ allen voran in Person von Radomir Dalovic Großchancen aber reihenweise ungenutzt. Immerhin zeigte sich der 22-Jährige auch zwei Mal zielsicher. Die weiteren Arminia-Treffer erzielten Fatmir Vata (2), Nebojsa Krupnikovic, Testspieler Gregory Campi (29, vereinslos, zuletzt OSC Lille) sowie ein Auswahlspieler mit einem Eigentor.
Auch schon am Samstag zuvor im Ligaspiel in Frankfurt war Arminia nicht in der Lage, die Effektivitäts-Statistik aufzubessern. Nur: Verschlechtert hat sie sich seit dem auch nicht. Denn wer keine Torchancen hat, der kann natürlich auch keine vergeben.

Artikel vom 10.11.2005